Jeder Fünfte ignoriert Integrationskurse – Sanktionen angekündigt!
Jeder Fünfte ignoriert Integrationskurse – Sanktionen angekündigt!
Wien, Österreich - Im Jahr 2024 blieben in Österreich 19,5 Prozent der Plätze in Werte- und Orientierungskursen für Asylberechtigte ungenutzt. Insgesamt standen 14.392 Plätze zur Verfügung, von denen 2.813 nicht in Anspruch genommen wurden. Diese Kurse sind speziell konzipiert, um Asylberechtigten Informationen über das gesellschaftliche, rechtliche und kulturelle Leben in Österreich zu vermitteln, so berichtet exxpress.at.
Die Gründe für die hohen Zahlen an ungenutzten Kursplätzen sind vielfältig. Ein erheblicher Anteil der betroffenen Plätze entfallen auf Männer (1.965) im Vergleich zu Frauen (848). Wien verzeichnete mit 2.054 leeren Plätzen die höchste Anzahl, gefolgt von Oberösterreich (190) und Tirol (167). Integrationsministerin Claudia Plakolm äußerte sich kritisch zu dieser Entwicklung und kündigte Sanktionen gegen Nicht-Teilnahme an.
Verpflichtende Integrationsmaßnahmen geplant
Die Ministerin plant die Einführung eines neuen verpflichtenden Integrationsprogramms, welches Leistungskürzungen und Verwaltungsstrafen bei Nicht-Teilnahme vorsehen soll. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Verbindlichkeit der Kursteilnehmer zu erhöhen. Die Frage, ob diese Sanktionen tatsächlich Wirkung zeigen werden, bleibt jedoch offen, da der Kursbesuch für viele einen mühsamen Prozess darstellt.
Die Teilnehmerzahlen der Kurse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 649 auf insgesamt 11.574 Personen. Die größte Gruppe der Teilnehmenden stellen syrische Staatsbürger mit 8.764 geflüchteten Menschen, gefolgt von 1.187 Afghanen und 514 Somaliern. Ein Großteil der Teilnehmer kommt aus Wien, wo fast 8.500 Personen teilnehmen, während in der Steiermark 786 und in Oberösterreich 623 Personen anwesend sind, wie heute.at berichtet.
Inhalte der Kurse
Die Werte- und Orientierungskurse erstrecken sich über fünf Tage und behandeln Themen, die für die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern in die österreichische Gesellschaft essenziell sind. Dazu zählen der Arbeitsmarkteintritt, Spracherwerb, sowie Kenntnisse über Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) bietet diese Kurse kostenlos an und verwendet ausgebildete Trainer, die darauf abzielen, die Werte und Regeln des Zusammenlebens in Österreich zu vermitteln, so integrationsfonds.at.
Ab dem Jahr 2024 werden die Kurse zudem um neue Inhalte erweitert. Eines der neu eingeführten Module beschäftigt sich mit sicherheitspolitischen Themen, während ein weiteres die Themen Zugehörigkeit und das Engagement in der Gemeinschaft behandelt. Dies verdeutlicht den umfassenden Ansatz der Integrationsmaßnahmen, um ein besseres Zusammenleben zu fördern und die Integration zu erleichtern.
Die Entwicklung im Bereich der Integrationskurse in Österreich bleibt weiterhin ein wichtiges Thema, da die Politik und die Gesellschaft um die besten Wege ringen, um die Teilhabe von Asylberechtigten zu fördern und die hohe Anzahl an ungenutzten Plätzen zu verringern.
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Ort | Wien, Österreich |
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