Gewittergefahr in den Alpen: So schützen Sie sich richtig!

Gewittergefahr in den Alpen: So schützen Sie sich richtig!

Mittagspitze, Tirol, Österreich - Am 16. Juni 2025 kam es in der Tiroler Bergregion zu einer tragischen Blitzschlag-Geschichte, die die Gefahren von Gewittern für Bergwanderer eindringlich vor Augen führt. Drei Bergsteiger, darunter zwei 60-Jährige und ein 62-Jähriger, verloren beim Abstieg von der Mittagspitze auf 2.270 Metern Höhe ihr Leben. Solche Wetterextreme sind in der Alpenregion während der Sommersaison ein ernstes Risiko, wie der Österreichische Alpenverein betont. Diese Vorfälle sind nicht isoliert, sondern stehen im Kontext eines sich zunehmend verändernden Klimas.

Heftige Gewitter sind nicht nur bedrohlich, sie treten aufgrund der Klimakrise auch häufiger auf. Laut einer Studie eines Forscherteams aus Innsbruck hat sich die Anzahl der Blitze in den hochgelegenen Regionen der Europäischen Ostalpen in den letzten 40 Jahren verdoppelt. Die Analyse zeigt deutlich, dass steigende Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre zur Zunahme dieser extremen Wetterphänomene beitragen. Diese Ereignisse sind nicht nur gefährlich für Bergsteiger, sondern reflektieren auch die allgemeinen Auswirkungen des Klimawandels auf die Wetterverhältnisse in Europa.

Sicherheitsmaßnahmen bei Gewittern

Angesichts dieser Bedrohungen hat der Alpenverein wichtige Tipps zur Risikom minimierung bei Gewittern aufgestellt. Eine gewissenhafte Tourenplanung und die Beobachtung des Wolkenbildes am Tag der Wanderung sind essenziell. Bergsteiger sollten möglichst frühzeitig starten, um das Risiko eines Gewitters zu mindern und während der Tour regelmäßig aktuelle Wetterprognosen von zuverlässigen Diensten einholen.

Bei erteilten Wetterwarnungen ist es ratsam, die geplante Route anzupassen und im Zweifelsfall rechtzeitig umzukehren oder Schutz in einer Berghütte zu suchen. An stark wetterlabilen Tagen sollten zudem ausgedehnte Touren und exponierte Routen vermieden werden. Warnzeichen für ein herannahendes Gewitter umfassen turmhohe, ambossförmige Gewitterwolken, böig auffrischenden Wind und hörbare elektrische Entladungen.

Verhalten während eines Gewitters

Im Fall eines Gewitters sollten Bergsteiger exponierte Grate und Gipfel verlassen und nach größeren Felshöhlen zum Schutz suchen. Dabei empfiehlt sich auch, Abstand zur Felswand zu halten und in Kauerstellung auf isolierenden Materialien wie dem Rucksack zu warten. Bei Klettersteigen sollte auf die Sicherheit mit einem Klettersteigset geachtet werden. Zudem ist es wichtig, Schutz gegen Nässe und Auskühlung durch geeignete Bekleidung und Biwaksäcke zu gewährleisten. Starkregen kann schnell zu Sturzfluten und Steinschlag führen, wodurch die Gefahr einer Unterkühlung aufgrund des Durchnässens steigt.

Zusätzlich zu den praktischen Sicherheitsmaßnahmen ist die zunehmende Blitzaktivität Teil eines größeren Problems, das mit dem Klimawandel zusammenhängt. Berichte des Weltklimarats verweisen auf die Tatsache, dass die globalen Temperaturen schneller steigen als je zuvor. Diese Veränderungen führen zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen, die nicht nur Bergwanderer, sondern auch die allgemeine Bevölkerung betreffen. Küstenüberschwemmungen, die einst einmal in 100 Jahren auftraten, können künftig jährlich erlebt werden.

In diesem Kontext ist es entscheidend, Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen. Die Förderung erneuerbarer Energien und eine schnellere Reduktion von Treibhausgasemissionen sind unerlässlich, um die Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Für weitere Informationen zur richtigen Verhaltensweise bei Gewittern am Berg hat der Alpenverein ein Video in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol erstellt, das hier Video-Tipp eingesehen werden kann. Weitere Materialien und Informationen sind auf der Website des Alpenvereins verfügbar.

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OrtMittagspitze, Tirol, Österreich
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