In Feistritz ob Bleiburg, Bad Eisenkappel und Bleiburg zeigen sich die Krampus- und Perchtengruppen im Advent von einer neuerdings erfrischenden Seite: Immer mehr Frauen treten diesen traditionellen Gruppen bei. Eine davon ist Jasmin Rader, die seit 13 Jahren aktiv bei den Lords of Hell engagiert ist. Ihre Leidenschaft für die maskierten Gestalten hat sogar dazu geführt, dass sie ihren Partner, den Obmann der Gruppe, geheiratet hat. „Es ist wie eine große Familie“, sagt sie, während sie die bedeutende Rolle hervorhebt, die Gemeinschaft für sie spielt. Rader war nie auf Schwierigkeiten gestoßen, sich als Frau in dieser Gruppe zu integrieren, was sie mit durchweg positiver Resonanz von Seiten des Publikums verbindet. Wie sie erklärt, bemerken die Zuschauer sofort die Leidenschaft, die hinter ihrer Darbietung steckt.
Von der Angst zur Leidenschaft
Yvonne Grubelnik, mittlerweile die dritte Saison bei der Perchtengruppe Bad Eisenkappel, berichtet, dass sie ursprünglich durch ihren Sohn zur Gruppe kam. Als Hexe verkleidet, fühlt sie sich willkommen und integriert. „Es ist eine tolle Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie“, betont sie stolz. Auch Rebecca Rožman, die nun im zweiten Jahr bei der Gruppe Village of Death ist, hat eine interessante Transformation durchgemacht. Im ersten Jahr agierte sie als Engel, jetzt hat sie ihre Szene als weiblicher Teufel gefunden — ein Schritt, der ihr half, ihre ursprüngliche Angst vor Krampussen zu überwinden. Sie beschreibt die Reaktionen der Zuschauer als überraschend und erfreulich, insbesondere wenn sie auf die vermeintlich untypische Darstellung einer Frau hinter der Maske stoßen.
Diese Entwicklung ist nicht nur ein bemerkenswerter Trend, sondern zeigt auch eine kulturelle Verschiebung in den traditionellen Brauchtumsformen. Wie eine Analyse zur Gruppenkommunikation nahelegt, erfüllen solche Gruppen nicht nur die Funktion der persönlichen Identität, sondern tragen auch zur Bewahrung kultureller Praktiken bei. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern könnte künftig weiter verwischen, da sich mehr Frauen in diesen Gemeinschaften engagieren und so eine neue, dynamische Interpretation der traditionellen Bräuche schaffen. Dies wird auch als Ausdruck einer breiteren sozialen Teilhabe und Sichtbarkeit gewertet, die im aktuellen Kontext der gesellschaftlichen Strömungen von Bedeutung ist. Weitere Erkenntnisse über diese kulturelle Evolution und deren Relevanz können in einem vertiefenden Artikel auf Springer nachgelesen werden.
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