Falscher Tod! Jelinek wird Opfer eines verheerenden Fake-News-Skandals
Falscher Tod! Jelinek wird Opfer eines verheerenden Fake-News-Skandals
Vienna, AT - Die Verbreitung von Fake-News über den vermeintlichen Tod der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat kürzlich für Aufregung gesorgt. Am 17. Juni 2025 berichteten mehrere Medien über die Nachricht, die ursprünglich von dem X-Account „Rowohlt AT“ verbreitet wurde. Der Account vermeldete, dass die 78-jährige Jelinek verstorben sei, was sogleich zahlreiche Reaktionen nach sich zog. Jennifer Luger von vienna.at beleuchtet die Hintergründe dieser Falschmeldung.
Der Ursprung der Fake-News wird dem italienischen Autor Tommaso Debenedetti zugeschrieben, der in der Vergangenheit mehrfach durch ähnliche Aktionen aufgefallen ist. Die Nachricht über Jelineks Tod war zuvor bereits am 24. Juli 2024 in einem Internet-Post zu finden, der fälschlicherweise unter dem Namen der deutschen Schriftstellerin Jenny Erpenbeck veröffentlicht wurde. Diese hatte jedoch niemals einen solchen Beitrag verfasst, und Pia Janke, die Leiterin des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums in Wien, bestätigte, dass Jelinek lebt.
Die Reaktion und die Folgen
Der Rowohlt-Verlag hat die Falschmeldung als Hoax bezeichnet und sich entschieden, diese zu dementieren. Jenny Erpenbeck äußerte Empörung über die Verwendung ihres Namens in dem gefälschten Post und kündigte an, rechtliche Schritte einzuleiten. Sie wies zudem darauf hin, dass der Account, der die Nachricht verbreitete, seit Februar 2024 existiert und keine offizielle Bestätigung erhalten hat.
Die Verbreitung solcher Fake-News wirft Fragen zur Medienkompetenz auf, die laut Studien in der heutigen Zeit zunehmend wichtiger wird. Empirische Daten belegen, dass Fake News weniger verbreitet sind, jedoch in bestimmten Kreisen intensiver konsumiert werden. Ein geringes Vertrauen in politische und mediale Institutionen kann dazu führen, dass Menschen besonders anfällig für diese falschen Informationen sind. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) stellt fest, dass seit der Wahl Donald Trumps und dem Brexit-Referendum das Thema Fake News immer mehr in den Fokus gerückt ist.
Maßnahmen gegen Fake News
Die EU hat mehrere Initiativen ins Leben gerufen, um gegen die Verbreitung von Desinformation vorzugehen. Projekte wie „EU vs. Disinfo“ sowie das European Digital Media Observatory sollen die Bekämpfung von Fake-News und die Förderung von Medienkompetenz unterstützen. Sensibilisierung durch „Impfungen“ sowie Faktenchecks spielen eine zentrale Rolle in diesen Bestrebungen.
Die aktuelle Situation rund um Elfriede Jelinek verdeutlicht, wie anfällig Informationen in sozialen Medien für Manipulationen sind. In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen wahr und falsch oft verschwimmen, ist es unerlässlich, eine kritische Reflexion über Medieninhalte zu fördern und das Vertrauen in seriöse Quellen zu stärken.
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Ort | Vienna, AT |
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