Elfriede Jelinek lebt! Falsche Todesmeldung sorgt für Verwirrung

Elfriede Jelinek lebt! Falsche Todesmeldung sorgt für Verwirrung

Wien, Österreich - Am 17. Juni 2025 war die Trauer in Österreich groß, als die Nachricht über den angeblichen Tod der Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek die Runde machte. Doch diese Meldung stellte sich als Falschinformation heraus. Laut 5min.at bestätigte eine Sprecherin des Rowohlt-Verlags, dass die 78-jährige Jelinek bei bester Gesundheit ist.

In der Vergangenheit war die Gerüchteküche über Jelinek bereits aktiv. So kursierte am 24. Juli 2024 ein Internetbeitrag, der ihren Tod fälschlicherweise vermeldete. Laut dpa-factchecking.com wurde dieser Post angeblich von der deutschen Schriftstellerin Jenny Erpenbeck verfasst, die sich vehement gegen die Falschmeldung wehrte und kündigte an, strafrechtliche Schritte einzuleiten.

Elfriede Jelineks literarische Bedeutung

Elfriede Jelinek ist nicht nur eine der bedeutendsten literarischen Stimmen im deutschsprachigen Raum, sondern auch die erste österreichische Autorin, die 2004 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Die Schwedische Akademie würdigte sie für ihre „innovativen Sprachkunst und gesellschaftskritischen Werke“, wie literaturkritik.de festhält.

Jelinek, die zuletzt in Wien und München lebte, ist insbesondere für ihre Werke wie „Die Klavierspielerin“, „Lust“ und „Die Kinder der Toten“ bekannt. Ihre Texte fördern eine kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterbeziehungen, Machtverhältnissen und gesellschaftlichen Missständen. Trotz internationaler Anerkennung ist ihre Rezeption oft gemischt. Kritiker werfen ihren Werken oft vor, eine überzogene Gesellschaftskritik zu üben oder gar als angestaubt wahrgenommen zu werden.

Kontroversen und Rezeption

Die Debatte um Jelineks Werke spiegelt tiefere Konflikte über engagierte Literatur und kreative Ästhetik wider. Während einige ihrer Texte als komplexe Auseinandersetzungen mit Sprache und Diskursen beschrieben werden, äußern andere, dass ihre literarische Qualität fraglich sei und kritisieren eine mögliche Eintönigkeit in ihren Themen und Stilmitteln. Die Gemüter über ihre Nobelpreisvergabe sind gespalten; während einige ihre Verdienste anerkennen, argumentieren andere, dass es bereits andere Autoren gegeben habe, die den Preis eher verdient gehabt hätten.

Zusammengefasst bleibt das Erbe von Elfriede Jelinek ein polarisiertes Thema in der Literaturszene, das häufig die Gemüter erhitzt und die Diskussion über die Rolle der Literatur in der Gesellschaft aufrechterhält. Trotz der aktuellen Falschmeldungen sind die literarischen Leistungen der Autorin unbestritten und prägen weiterhin die intellektuelle Landschaft Österreichs.

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OrtWien, Österreich
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