Fakten über Elektroautos: Studien enthüllen weit verbreitete Mythen!

Deutschland - Eine aktuelle Forschung von Christian Bretter, Matthew Hornsey und Samuel Pearson an der University of Queensland hat sich mit der Verbreitung von Fehlinformationen über Elektrofahrzeuge (EVs) beschäftigt. In einer umfassenden Umfrage wurden 4.200 Personen in Australien, den USA, Deutschland und Österreich befragt, die kein Elektrofahrzeug besitzen. Über 36.000 Antworten zu neun irreführenden Aussagen über E-Autos wurden analysiert, was die Wahrnehmung und den Einfluss von Mythen in der Gesellschaft beleuchtet. Laut ÖkoNews stimmten 36% der Befragten mindestens einer Fehlinformation zu, während 23% widersprachen und 24% unentschlossen waren.

Erstmalig zeigt die Umfrage, dass die Zustimmung zu Fehlinformationen besonders hoch in Deutschland und am niedrigsten in den USA war, wobei die Unterschiede zwischen den Ländern minimal ausfielen. Die am weitesten verbreitete Fehlinformation besagt, dass Elektroautos eher Feuer fangen als Benzinautos, was eine Zustimmung von 43-56% in den verschiedenen Ländern erfuhr. Die Studie unterstreicht, dass geringere Unterstützung für EV-Politiken und eine niedrigere Kaufabsicht stark mit der Anfälligkeit für solche Fehlinformationen korrelierten.

Herausforderungen und Interventionen

Eine separate Umfrage in den USA, die 2.100 Personen einbezog, darunter auch EV-Besitzer, kam zu dem Ergebnis, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Zustimmung zu Fehlinformationen zwischen Besitzern und Nicht-Besitzern gab. Interessanterweise war die Anfälligkeit für Fehlinformationen am höchsten bei Personen mit einer „Verschwörungsmentalität“. Im Kontrast dazu waren Menschen mit fortschrittlichen politischen und umweltfreundlichen Ansichten weniger betroffen. Wissenschaftliches Wissen oder Bildungsniveau schienen hingegen keinen Einfluss auf die Anfälligkeit zu haben.

Im Rahmen der Untersuchung wurden zwei Interventionen getestet, um Fehlinformationen zu reduzieren: das Gespräch mit ChatGPT und die Bereitstellung eines traditionellen EV-Faktenblatts. Teilnehmer, die mit diesen Tools interagierten, zeigten eine signifikant geringere Zustimmung zu irreführenden Aussagen im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese Effekte blieben sogar zehn Tage nach der Umfrage bestehen. ChatGPT produzierte zudem keine Fehlinformationen über EVs, was auf die Wirksamkeit von evidenzbasierten Informationen hinweist.

Fakten über Elektroautos

Eine weitere Umfrage des Marktforschungsinstituts Puls zeigt, dass 97,5% der Elektroautobesitzer mit ihrem Fahrzeug zufrieden sind. Rund 80% können sich keinen Wechsel zu einer anderen Antriebsart vorstellen. Elektroautos spielen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der EU-Klimaziele, da sie, laut autoBild, im Lebenszyklus eine bessere CO2-Bilanz aufweisen, trotz des sogenannten „CO2-Rucksacks“ durch die aufwendige Produktion. Darüber hinaus wird geschätzt, dass Elektroautos bis 2030 über 12 Millionen Tonnen CO2 einsparen könnten Ecomento.

Zudem sind in Deutschland derzeit rund 80 Elektroautomodelle verfügbar, wobei die Preisspanne von etwa 11.000 Euro für den Dacia Spring bis über 180.000 Euro für den Porsche Taycan Turbo S reicht. Die durchschnittliche Alltagsreichweite von E-Autos lag im Jahr 2020 bei 352 Kilometern, wobei hochwertige Modelle wie der Mercedes EQS bis zu 750 Kilometer erreichen können.

Trotz bestehender Herausforderungen wie einer teilweise unauffälligen Ladeinfrastruktur – derzeit gibt es knapp 60.000 öffentliche Ladepunkte sowie das Ziel von einer Million Ladestationen bis 2030 – stellen Elektroautos eine zunehmend relevante und zukunftsorientierte Option in der Mobilität dar. Auch die Recyclingfähigkeit der Batterien wird immer wichtiger, besonders mit dem Blick auf die EU-Batterieverordnung ab 2026.