EU in Alarmbereitschaft: Fettleibigkeit droht Millionen zu gefährden!

EU in Alarmbereitschaft: Fettleibigkeit droht Millionen zu gefährden!
Europäisches Parlament, Brüssel, Belgien - Fettleibigkeit ist zu einem drängenden Gesundheitsproblem in Europa geworden, das nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Sterblichkeit zunehmend beeinträchtigt. Heute, am 30. Juni 2025, berichtet die OTS, dass die steigenden Raten von Verdauungsstörungen und Krebserkrankungen, besonders bei Menschen unter 50 Jahren, alarmierende Ausmaße annehmen. Bei einer Konferenz der United European Gastroenterology (UEG) im Europäischen Parlament am 5. Juni wurde deutlich, dass fast 60 % der Europäer und ein Drittel der Kinder entweder übergewichtig oder fettleibig sind.
Die MEP Romana Jerković forderte verbindliche Maßnahmen und verstärktes politisches Engagement, während MEP Alessandra Moretti anmerkte, dass 90 % der Todesfälle in der EU auf nicht übertragbare Krankheiten (NCDs) zurückzuführen sind, wofür nur 2,8 % der Gesundheitsbudgets bereitgestellt werden. Dr. Kremlin Wickramasinghe von der WHO Europe warnte vor den verheerenden Folgen von Adipositas, die jährlich bis zu 20.000 neue Krebsfälle verursacht.
Zusammenhänge zwischen Adipositas und Krankheiten
Die Herausforderungen, die durch Fettleibigkeit entstehen, sind überwältigend und betreffen nicht nur das individuelle Wohlbefinden. Laut einem Bericht der WHO könnte Adipositas in einigen Ländern sogar Rauchen als Hauptursache für vermeidbare Krebsarten übertreffen. 63 % der Männer und 54 % der Frauen in der europäischen Region sind entweder übergewichtig oder fettleibig, wobei niedrigere Bildungsgrade mit höheren Raten an Adipositas korrelieren.
Wissenschaftliche Vorträge während der UEG-Konferenz unterstrichen den nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebserkrankungen im Verdauungstrakt. Professor Patrick Michl und Thomas Seufferlein erklärten, wie chronische Entzündungen und Stoffwechselstörungen durch Übergewicht das Krebsrisiko erhöhen. Dr. Jorge Amil Dias wies auf die langfristigen Risiken von Fettleibigkeit im Kindesalter hin, während Professor Volkan Demirhan Yumuk eine multidisziplinäre Betreuung forderte.
Politische Maßnahmen und gesellschaftliches Bewusstsein
Politiker und Gesundheitsexperten fordern dringend Maßnahmen zur Bekämpfung von Fettleibigkeit. MEP Tomislav Sokol sprach sich für einen umfassenden gesellschaftlichen Ansatz aus, ähnlich wie bei der Tabakkontrolle. Diskutiert wurden auch strengere Regulierungen der Lebensmittelvermarktung, EU-weite Verbrauchssteuern und verbesserter Zugang zu Therapien.
- Erkennung von Adipositas als chronische, multifaktorielle Krankheit
- Frühzeitiges Screening auf Lebererkrankungen
- Strukturiertes Gewichtsmanagement nach Krebserkrankungen
- Kombination von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen von Betroffenen
Zusätzlich zeigte eine Analyse des Robert Koch-Instituts, dass Übergewicht und Adipositas nicht nur zur Entwicklung chronischer Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, sondern auch zu erheblichen Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Die COVID-19-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft, da Menschen mit Adipositas häufigere Komplikationen erleiden.
Abschließend appellierte Jerković an die Europäische Union, jetzt zu handeln und die Bedeutung der Statistiken für das Leben der Menschen zu betonen. Es ist klar, dass die Bekämpfung der Fettleibigkeit nicht nur eine gesundheitliche Herausforderung ist, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung, die ernst genommen werden muss.
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Ort | Europäisches Parlament, Brüssel, Belgien |
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