Elfriede Jelinek lebt! Falsche Todesmeldung sorgt für Aufregung

Elfriede Jelinek lebt! Falsche Todesmeldung sorgt für Aufregung

Österreich - Am Dienstag, dem 17. Juni 2025, verbreitete sich eine Falschmeldung über den Tod der 78-jährigen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, wie der Rowohlt-Verlag bestätigte. Diese Nachricht wurde zunächst von deutschen Medien aufgegriffen und fand schnell ihren Weg in einige österreichische Nachrichtenseiten. Es stellte sich heraus, dass die Ausgangsquelle der Falschmeldung ein gefälschter X-Account namens „RowohltAt“ war, der von dem italienischen Journalisten Tommasso Debenedetti als Scherz erstellt wurde. Der Rowohlt-Verlag stellte klar, dass dieser Account nicht offiziell sei und sie in keiner Weise mit ihm assoziiert sind.

In einer Mitteilung betonte der Verlag, dass sie das Ableben von Elfriede Jelinek nicht bestätigen können. Auch die Webseite krone.at berichtete für kurze Zeit über den angeblichen Tod und entschuldigte sich später für die falsche Berichterstattung.

Reaktionen auf die Falschmeldung

Die Reaktionen auf die gefälschte Todesmeldung waren prompt und vielschichtig. Unter anderem plant die bekannte Autorin Jenny Erpenbeck, aufgrund der Verbreitung solcher Fake News die Polizei einzuschalten. Sie äußerte sich besorgt über die Auswirkungen solcher Falschmeldungen auf die Gesellschaft und Kunst, und fordert Verantwortlichkeit der Macher solcher Nachrichten.

Das Phänomen der Fake News ist nicht neu, jedoch hat die Verbreitung in sozialen Medien in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Ein Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung erläutert, dass unzuverlässige Informationen oft von böswilligen Akteuren verbreitet werden. Die Unsicherheit über die Begriffe Fake News, Misinformation und Desinformation führt zu einer wachsenden Besorgnis in der Öffentlichkeit.

Die Gefahren von Fake News

Empirische Forschung zeigt, dass Fake News weniger verbreitet sind, aber intensiv in bestimmten Kreisen konsumiert werden. Geringes Vertrauen in politische und mediale Institutionen verstärkt die Empfänglichkeit für solche Falschmeldungen. Initiativen wie „EU vs. Disinfo“ und das European Digital Media Observatory wurden ins Leben gerufen, um Desinformation zu bekämpfen und das Vertrauen in seriöse Medien zu fördern.

Darüber hinaus verdeutlicht die aktuelle Situation um Elfriede Jelinek die Wichtigkeit von Medienkompetenz. Diese ist notwendig, um Vertrauen in seriöse Informationsquellen zu wahren und die Verbreitung von Fake News zu reduzieren. Studien zeigen, dass viele Bürger:innen Angst haben, dass solche Meldungen sogar Wahlergebnisse beeinflussen könnten. Die Reflexion über Medieninhalte und die Entwicklung von kritischen Fähigkeiten im Umgang mit Informationen sind entscheidende Schritte zur Bekämpfung von Fake News.

Die Debatte um Fake News gewann besonders nach den Ereignissen rund um die Wahl von Donald Trump im Jahr 2016 und das Brexit-Referendum an Fahrt. In dieser Zeit wurden viele politisch manipulative Nachrichten verbreitet, die hohe Klickzahlen generierten und das politische Klima nachhaltig veränderten. An dieser Stelle ist es wichtig zu erkennen, dass die Verbreitung von Falschmeldungen sowohl die öffentliche Meinung als auch die Gesellschaft im Ganzen stark beeinflussen kann.

Der Falldiskussion um Elfriede Jelinek verdeutlicht nicht nur die Gefahren von Fake News, sondern auch die Notwendigkeit von verantwortungsbewusstem Handeln in den Medien. Nur durch die Stärkung der Medienkompetenz und die Unterstützung in der Bevölkerung kann dem Einfluss solcher Falschmeldungen entgegengewirkt werden.

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