Bregenzer Delegation in Kiew: Eingeschlossen im Bunker während Angriff!

Eine Delegation aus Bregenz besucht Kyjiw während russischer Angriffe, um internationale Unterstützung zu stärken und Solidarität zu zeigen.
Eine Delegation aus Bregenz besucht Kyjiw während russischer Angriffe, um internationale Unterstützung zu stärken und Solidarität zu zeigen. (Symbolbild/DNAT)

Kyjiw, Ukraine - Inmitten eines fortdauernden russischen Angriffs erlebte eine sechsköpfige Delegation aus Bregenz eine dramatische Woche in Kiew. Die Delegation reiste während der nächtlichen Angriffe am Freitag, dem 6. Juni 2025, in die ukrainische Hauptstadt. Am dritten internationalen Summit der Städte und Regionen in Kiew nahm die Gruppe, bestehend aus Mitgliedern der ÖVP, Grünen und NEOS, teil. Der Vorsitzende der Delegation, Michael Sochor, und seine Kollegen besuchten zunächst eine Partnerstadt in der Westukraine, bevor sie in Kiew eintrafen, um an den wichtigen Diskussionen zur Resilienz des Energiesektors und der Integration der Ukraine in die EU teilzunehmen. Die Veranstaltung wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj eröffnet, der die europäischen Partner ehrte.

In der Nacht des 6. Juni wurde die Delegation mit dem Schrecken konfrontiert, als um 0:45 Uhr Luftsirenen zu hören waren. Die Delegation suchte Sicherheit im Luftschutzbunker eines Hotels, wo sie mehrere Stunden verweilen mussten, bis die Gefahr vorbei war. Die Sicherheitsvorkehrungen waren angesichts der Ernsthaftigkeit der Lage notwendig. Offizielle ukrainische Quellen berichteten in dieser Nacht von mindestens vier Toten und über 20 Verletzten durch die Angriffe, bei denen insgesamt 452 Drohnen und Raketen auf Kiew und andere Regionen abgefeuert wurden. Trotz der angespannten Situation erlebte die Delegation, dass das Leben in Kiew weitergeht und die Menschen die Wichtigkeit der Normalität betonen.

Erinnerungen an das Grauen

Während ihres Aufenthalts besuchte die Delegation auch Orte, die 2022 als Schauplätze grausamer Kriegsverbrechen durch russische Truppen bekannt wurden, darunter Irpin und Butscha. Die Delegation sah Massengräber und legte Kerzen nieder, um der Opfer zu gedenken. Diese Erfahrungen hinterließen einen bleibenden Eindruck über das Leben in der Ukraine und die Notwendigkeit internationaler Unterstützung, die dringend benötigt wird.

Der Ukraine Support Tracker offenbart die Schwierigkeiten, den hohen Bedarf an humanitärer und militärischer Unterstützung, die seit dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 gewachsen sind, zu decken. Trotz unzähliger Solidaritätsbekundungen aus Europa und Nordamerika wird deutlich, dass nur etwa 44% der zugesagten Budgets tatsächlich überwiesen wurden. Dies verdeutlicht eine Kluft zwischen den Anforderungen der Ukraine und den Unterstützungszusagen von Ländern weltweit. Die USA, die EU-Institutionen und das Vereinigte Königreich stehen an der Spitze der Geber. Bis August 2022 hatten die USA bereits 56% des Militärhilfsvolumens übernommen, was zeigt, dass finanzielle Hilfe entscheidend für den Erhalt staatlicher Institutionen ist.

Rückkehr nach Vorarlberg

Nach einem eindrucksvollen Besuch und den Erlebnissen im Luftschutzbunker trat die Delegation die Rückreise nach Vorarlberg an. Sie entschlossen sich, mit dem Nachtzug nach Polen und weiter mit dem Flug nach München zu reisen. Der Besuch in der Ukraine hat bei den Delegationsmitgliedern einen tiefen Eindruck hinterlassen. Die Herausforderungen, vor denen das Land steht, und die Rolle internationaler Hilfe sind in den Vordergrund gerückt. Der Aufenthalt in Kiew wird als Zeichen der Solidarität und des Engagements für Frieden und Stabilität in der Region betrachtet.

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Ort Kyjiw, Ukraine
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