
Ein dramatisches Ende des Militärengagements in Syrien wurde bekanntgegeben. Am Montag gab das Verteidigungsministerium der islamistisch geführten Übergangsregierung offiziell bekannt, dass der Militäreinsatz in der Küstenregion im Westen des Landes abgeschlossen ist. Ministeriumssprecher Hassan Abel erklärte, dass das Unternehmen "erfolgreich" war und alle gesteckten Ziele erreicht wurden. Nach Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur SANA wurden die Sicherheitszellen und "Regimeüberbleibsel" in Städten wie Latakia und Tartus vollständig "neutralisiert". Diese Operation folgte auf eine Welle von Gewalt, in der zunächst Unterstützer des abgesetzten Diktators Baschar al-Assad die neuen Machtstrukturen angriffen.
Allerdings haben sich die Ereignisse als blutig erwiesen. Laut Aktivisten und Augenzeugen kam es während des Einsatzes zu unzähligen Massakern, bei denen Hunderten das Leben genommen wurde. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von schockierenden 973 zivilen Opfern, wobei insbesondere Angehörige der alawitischen Minderheit betroffen waren. Dies verdeutlicht die brutalen Auseinandersetzungen, die im Land herrschen. Die Berichterstattung über die Geschehnisse in Syrien war traditionell problematisch, da die Informationen oft auf Netzwerken von Informanten basieren, wie Kleine Zeitung berichtet. Ein direkter Zugriff auf unabhängige Bestätigungen dieser Kläger bleibt oft aus, was die Kontextualisierung der Ereignisse zusätzlich erschwert.
In der neu geführten Phase der syrischen Militärpolitik lässt sich feststellen, dass die Gewaltspirale weiter voranschreitet, während die amtlichen Berichte den Einsatz als militärischen Erfolg darstellen. Dies steht in starkem Kontrast zu den Berichten über die hohen zivilen Verluste und lässt die Frage aufwerfen, wie die neue Führung mit möglichen internationalen Konsequenzen umgeht. ORF hebt zudem hervor, dass die schweren Kämpfe zwischen den Einsatzkräften und den loyalen Kräften Territorien betreffen, die zuvor unter der Kontrolle des Assad-Regimes standen. Diese Entwicklung markiert einen besorgniserregenden Wendepunkt in einem bereits äußerst komplexen Bürgerkrieg.
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