Aufregung im Zisterzienserstift: Apostolische Visitation veröffentlicht!

Aufregung im Zisterzienserstift: Apostolische Visitation veröffentlicht!
Heiligenkreuz, Österreich - Am 19. Juni 2025 wurde bekannt, dass im Zusammenhang mit dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz, gelegen im Bezirk Baden nahe Wien, eine Apostolische Visitation angeordnet wurde. Diese Maßnahme wurde von dem Dikasterium für das geweihte Leben am 5. Juni 2025 an Abt Maximilian und den Konvent übermittelt.
Die Apostolische Visitation zielt darauf ab, ein detailliertes Bild über die Situation des monastischen Lebens sowie die Leitung der Abtei zu gewinnen. Dabei wird der Vatikan die Visitation als Ausdruck wohlwollender Unterstützung verstehen und hofft, die nachhaltige Entwicklung des Klosters fördern zu können.
Ermittlungen und Vorwürfe
Im Rahmen dieser Entwicklungen erstattet das Stift Strafanzeige wegen übler Nachrede und Verleumdung nach dem Erhalt anonymen Schreibens. Diese Briefe erheben schwerwiegende Vorwürfe, darunter Nötigung, Missbrauch und interne Streitigkeiten bei der Nachbesetzung von Positionen. Das Landeskriminalamt Niederösterreich hat die Ermittlungen in diesem komplexen Fall eingeleitet, wobei der Leiter, Stefan Pfandler, den Fall als „sehr undurchsichtig“ bezeichnet.
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt richtet ihre Ermittlungen gegen unbekannte Täter wegen versuchter Nötigung und Verleumdung. Für die Apostolische Visitation wurden Generalabt Jeremias Schröder von den Benediktinern und Sr. Christine Rod von den Missionarinnen Christi beauftragt.
Ziele der Visitation
Die Apostolische Visitation hat mehrere Schwerpunkte, die unter anderem die Prüfung des Leitungsstils sowie das Führungsverhalten des Abtes umfassen. Auch der Umgang mit den erhobenen Vorwürfen von Missbrauch und weiteren schwerwiegenden Verfehlungen wird untersucht. Ziel ist es, Verfahren zur Unterscheidung von Berufungen sowie die Ausbildung und Weiterbildung innerhalb der Gemeinschaft zu evaluieren.
Das Zisterzienserstift Heiligenkreuz, das seit seiner Gründung im Jahr 1133 besteht, betrachtet die Visitation als Möglichkeit der Erneuerung und des Wachstums, um besser für die Kirche dienen zu können. Die Mönche sehen die Anordnungen des Heiligen Stuhls als Unterstützung und nicht als Bestrafung.
Transparenz und Ausblick
Das Stift hat zugesichert, bei den Ermittlungen und der Visitation vollumfänglich transparent zu sein. Dennoch sind die genauen Hintergründe der Visitation zum aktuellen Zeitpunkt unklar. Erzbischof Franz Lackner weist auf das päpstliche Geheimnis hin, das in diesen Fällen gilt.
Die Apostolische Visitation wird als Routineuntersuchung in einer Zeit durchgeführt, in der das Kloster zahlreiche Berufungen erhalten hat und nach wie vor eine bedeutende Rolle im monastischen Leben Österreichs spielt. Neben dem spirituellen Aspekt bemüht sich die Hochschule Heiligenkreuz, die als konservative Alternative zu staatlichen theologischen Fakultäten agiert, um weitere akademische Angebote auszubauen.
Für die Öffentlichkeit sind Besichtigungen des Klosters sowie weitere Aktivitäten, wie das Gebet und spirituelle Beratungen, täglich verfügbar. Die Klosterpforte ist geöffnet und es besteht die Möglichkeit, Gebetsanliegen zu hinterlassen.
Die Situation rund um das Stift Heiligenkreuz bleibt somit spannend und wird weiterhin sowohl von der Polizei als auch von der römisch-katholischen Kirche genau beobachtet.
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Ort | Heiligenkreuz, Österreich |
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