Archäologen enthüllen 31 vergessene Wracks im Bodensee!

Archäologen enthüllen 31 vergessene Wracks im Bodensee!

Bodensee, Deutschland - Im Bodensee sind Archäologen auf eine bemerkenswerte Entdeckung gestoßen: Insgesamt 31 Wracks, die jahrzehntelang oder sogar jahrhunderte lang vergessen waren. Dieses bedeutende Projekt, das unter dem Namen „Wracks und Tiefsee“ bekannt ist, läuft seit 2022 und hat das Ziel, die geheimnisvolle Unterwasserwelt des Sees systematisch zu erforschen. Dabei werden hochauflösende Bathymetrie, Sidescan-Sonar und ferngesteuerte Roboter eingesetzt, um die geheimnisvollen Strukturen am Seeboden zu erfassen und zu dokumentieren. VOL.AT berichtet, dass das Projekt von einer intensiven wissenschaftlichen Analyse geprägt ist, die bis zum Sommer 2027 fortgeführt wird.

Zu den Entdeckungen zählen unter anderem zwei Metallrümpfe, die sehr wahrscheinlich von den Schaufelraddampfern „SD Baden“ und „SD Friedrichshafen II“ stammen. Diese Schiffe haben eine bedeutende Geschichte: „SD Friedrichshafen II“ wurde 1909 in Dienst gestellt, konnte 600 Passagiere befördern und sank 1944, während „SD Baden“ ab 1871 eingesetzt wurde und 1930 ausgemustert wurde. Diesen Historien wird nun mit der Dokumentation und Bewertung der Überreste neues Leben eingehaucht. Tagesschau hebt hervor, dass die gefundenen Wracks nicht nur von kultureller, sondern auch von technischer Bedeutung sind.

Das außergewöhnliche Lastsegelschiff

Eine besondere Sensation ist der Fund eines fast vollständig erhaltenen Lastsegelschiffs, das als extrem selten in der Unterwasserarchäologie gilt. Dieses Schiff liefert wertvolle Einblicke in die Schiffbaukunst und die Seefahrt am Bodensee und ist eine Zeitkapsel, die handwerkliches Können vergangener Generationen bewahrt. Herder berichtet, dass der geringe Bewuchs mit Quagga-Muscheln in diesem Bereich die Sichtbarkeit der Details positiv beeinflusst und so die Forschung erleichtert.

Die Entdeckungen umfassen auch ein Trümmerfeld aus mindestens 17 Holzfässern, von denen einige gut erhalten sind. Die Herkunft des dazugehörigen Transportschiffes bleibt jedoch unklar, was zu neuen Rätseln und zukünftigen Untersuchungen führen wird. Der Fokus des Projekts liegt darauf, die gefundenen Strukturen nicht zu bergen, sondern sie dokumentarisch zu erfassen und ihren Wert als Unterwasserdenkmale festzustellen. Es wird angestrebt, die Bedeutung der gefundenen Objekte für die lokale Geschichte herauszustellen und deren Einfluss auf die Schifffahrt im Bodensee zu verstehen.

Zukunftsaussichten und Ziele des Projekts

Die finanziellen Mittel für das Projekt werden vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg bereitgestellt. Bis Ende 2024 wurden bereits mehr als 250 potenzielle Anomalien im Bodensee identifiziert, wovon 186 näher untersucht wurden. 155 dieser Anomalien wurden dabei als natürliche Strukturen oder menschliche Artefakte klassifiziert. Das Projekt trägt nicht nur zur archäologischen Erforschung des Bodensees bei, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Sicherung des kulturellen Erbes in der Region. VOL.AT betont, dass die Arbeiten bis Sommer 2027 fortgeführt werden, um alle Aspekte und Funde umfassend zu dokumentieren.

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OrtBodensee, Deutschland
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