Amoklauf in Graz: So erklären Sie es Ihren Kindern!

Eltern stehen vor der Herausforderung, ihren Kindern Amokläufe kindgerecht zu erklären. Tipps von Experten helfen dabei.
Eltern stehen vor der Herausforderung, ihren Kindern Amokläufe kindgerecht zu erklären. Tipps von Experten helfen dabei. (Symbolbild/DNAT)

Amoklauf in Graz: So erklären Sie es Ihren Kindern!

Graz, Österreich - Am heutigen Tag, dem 10. Juni 2025, hat ein Amoklauf in einer Schule in Graz Eltern und Kinder erschüttert. In der Folge stellen sich viele Eltern die schwierige Frage, wie sie solche traumatischen Ereignisse ihren Kindern altersgerecht erklären können. Dabei gilt es, wichtige Aspekte der Kommunikation zu beachten, um den Kleinen Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln.

Psychologin Hedwig Wölfl empfiehlt, Gewalt kindgerecht zu erklären und dabei ausschließlich gesicherte Fakten zu verwenden. Die Sprache sollte klar und altersgerecht sein, und es ist wichtig, Unwissenheit zuzugeben und gemeinsam zu verarbeiten. Wölfl betont, dass es normal ist, dass Kinder in solchen Situationen mit Gefühlen wie Angst, Wut und Unsicherheit reagieren. Diese Emotionen sollten ernst genommen und nicht abgewertet werden. Zudem sollten Eltern den Alltag stabil halten, um Geborgenheit zu vermitteln.

Wichtige Kommunikationsstrategien

In diesem Kontext liegt der Fokus darauf, die Kommunikation bewusst zu gestalten, ohne zu dramatisieren oder zu verharmlosen. Kinder sollten sachlich informiert werden, und eine bewusst begrenzte Mediennutzung kann helfen, den Stress zu reduzieren. Eltern sollten auch Gespräche mit Freunden, Familie oder Vertrauenspersonen fördern und den Kindern die Freiheit geben, selbst zu entscheiden, mit wem sie sprechen möchten. Jedes Kind verarbeitet solche Ereignisse unterschiedlich, daher ist es entscheidend, ihnen Zeit und den nötigen Freiraum zu geben, während sie ihre Gefühle ordnen.

Die mediale Präsenz von Gewalttaten führt dazu, dass viele Eltern sich mit der Frage auseinandersetzen, wie sie das Wort „Amoklauf“ kindgerecht erklären können. Expertin Sina Tultschinetski empfiehlt, dass das Gespräch mit den Kindern aktiv gesucht werden sollte, insbesondere wenn sie das Thema selbst ansprechen oder damit konfrontiert werden. Unterstützung bieten auch Materialien, wie das Merkblatt des Notfallpädagogischen Instituts, das Hinweise zum Umgang mit besorgniserregenden Reaktionen von Kindern bereitstellt und auch erläutert, wann professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.

Gewaltprävention im Fokus

Die Prävention von Gewalt spielt eine entscheidende Rolle in der Kinder- und Jugendarbeit. Maßnahmen zur Gewaltprävention werden sowohl in schulischen als auch in außerschulischen Kontexten gefördert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Förderung sozialer Kompetenzen, frühen Interventionen bei problematischem Verhalten sowie der Schaffung sicherer Umgebungen für Kinder. Bildungsangebote über gewaltfreies Verhalten und die Sensibilisierung von Pädagogen und Betreuern sind ebenso essentielle Aspekte dieser Arbeit.

Der Bundesverband zur Gewaltprävention führt bundesweit Schulungen durch, um Lehrkräfte, Sozialarbeiter und Erziehungspersonal in verschiedenen Themenbereichen zertifiziert auszubilden. In vielen Bildungseinrichtungen und Gemeinschaften werden spezielle Präventionsprogramme angeboten. Diese Initiativen zielen darauf ab, sicherzustellen, dass Kinder sich ohne Angst vor übergriffigem Verhalten und Schikanen ausdrücken können. Die tragischen Ereignisse in Graz verdeutlichen einmal mehr die Notwendigkeit solcher Maßnahmen.

Die Herausforderungen, die ein Amoklauf mit sich bringt, machen deutlich, wie wichtig es ist, dass Eltern und Gemeinschaften zusammenarbeiten, um Kindern die nötige Unterstützung und Sicherheit zu bieten, die sie in solch schwierigen Zeiten benötigen.

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OrtGraz, Österreich
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