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Proust und das moderne Paris: Eine Reise durch Kunst und Literatur

In Madrid wird gerade eine faszinierende Ausstellung gewidmet, die das Leben und Werk von Marcel Proust durch die Augen seiner Heimat Paris beleuchtet. Die Schau, die bis zum 8. Juni im Thyssen-Museum zu sehen ist, führt die Besucher in die pulsierende Welt der Dritten Republik, in der Proust seine berühmten Geschichten und Charaktere formte. Hier wird das Paris der späten 19. Jahrhunderts, ein Zentrum der Moderne, erlebbar, das nicht nur den Schriftsteller, sondern auch zahlreiche Impressionisten inspirierte, wie beispielsweise Edouard Manet und Claude Monet, die Proust bewunderte und mit denen er Freundschaften pflegte. Die Erstausgabe seines Werkes "Freuden und Tage" (1896), die die Ausstellung eröffnet, verdeutlicht seine Faszination für die Kunst in einer Stadt im Wandel, wo Theater und Cafés lebendige Treffpunkte für intellektuelle Geister waren, berichtete vienna.at.

Ein Blick in die Erinnerungen

Die Ausstellung lässt die bedeutendsten Maler der Zeit auferstehen, während sie Orte erkunden, die Prousts Romane prägten. Ein Highlight ist das Gemälde "Modistin auf den Champs-Élysées" von Jean Béraud, das die glamouröse Atmosphäre des Pariser Lebens einfängt. Proust selbst thematisierte auch die Malerei in seinen Büchern, wobei er im "Musée du Louvre" seiner Bewunderung für große Meister wie Rembrandt und Vermeer Ausdruck verlieh. Diese Einflüsse werden durch über 136 Werke von Impressionisten und anderen Künstlern, die Proust beeinflussten, ergänzt, darunter Tissot und Bonnat, die ebenfalls Teil dieser einzigartigen Schau sind.
Im Zusammenhang mit Prousts Jugend wird auch seine Zeit am Lycée Condorcet thematisiert, wo er von 1882 bis 1889 die Schulbank drückte. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen war er ein eifriger Literaturstudent und pflegte Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit, wie berichtet von parismusees.paris.fr.

Die Ausstellung zielt nicht nur darauf ab, Prousts Leidenschaft für die Kunst und seine literarischen Anfänge zu präsentieren, sondern auch die tiefen Verbindungen zwischen seinem Leben und der Kultur der damaligen Zeit zu verdeutlichen. Unter anderem wird auch seine Faszination für die gotischen Kirchen Frankreichs analysiert, wie sie in Helleus Gemälde "Inneres der Kathedrale von Reims" (1892) zum Ausdruck kommt. Der Kurator Fernando Checa hofft, dass die Besucher durch die Ausstellung angeregt werden, Prousts Werke zu entdecken und sich in seine literarischen Welten hineinziehen zu lassen.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Vienna, AT
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
parismusees.paris.fr

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