Drohungen an Wiener Schule: 12-Jähriger wegen Fake-Accounts suspendiert

In Wien wurde ein 12-Jähriger suspendiert, nachdem Drohungen auf TikTok bekannt wurden. Die Polizei ermittelt gegen den Jungen.
In Wien wurde ein 12-Jähriger suspendiert, nachdem Drohungen auf TikTok bekannt wurden. Die Polizei ermittelt gegen den Jungen. (Symbolbild/DNAT)

Wien, Österreich - Anfang Juni wurde auf der Plattform TikTok eine Liste veröffentlicht, die Namen und drohende Aussagen über Schüler einer Wiener Schule enthielt. Dies führte zu ernsthaften Konsequenzen und einer Suspendierung eines 12-Jährigen, der als angeblicher Urheber der Liste identifiziert wurde. Die Suspendierung wurde seitens der Polizei durch die Sprecherin Anna Gutt bestätigt. Zudem erstatteten mehrere Eltern von betroffenen Schülern Anzeige, was eine polizeiliche Ermittlungsaktion zur Folge hatte.oe24 berichtet, dass die Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) in diesen Fall involviert wurde, um die Situation weiter zu klären. Bei einer Befragung wies der suspendierte Schüler die Vorwürfe vehement zurück. Die Polizei ermittelt aufgrund mehrerer Anzeigen wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung und untersucht, ob diese Drohungen möglicherweise von einem Fake-Account ausgehen.

Die Vorfälle in Wien sind nicht isoliert zu betrachten. Am selben Montagmorgen wurden mehr als 50 Bombendrohungen an Schulen und Kindergärten in Wien sowie in Niederösterreich und mehreren anderen Bundesländern verzeichnet. In Niederösterreich etwa gab es 27 Vorfälle, darunter drei in St. Pölten. Auch in Oberösterreich wurden 14 Drohungen, viele davon an Berufsschulen, registriert. Expertinnen und Experten vermuten, dass diese Drohungen mithilfe von KI-Programmen wie Chat GPT formuliert wurden. Das Phänomen des „Swatting“, bei dem Personen durch derartige Bedrohungen terrorisiert werden, hat zugenommen und richtet sich häufig gegen Schulen, Lehrer und öffentliche Figuren.Heute berichtet über die Hintergründe und Implikationen solcher Drohungen.

Die Gefahren von digitalem Mobbing

Die Vorfälle werfen auch Licht auf die Problematik des Mobbings in Schulen, die in den letzten Jahren zunehmend um sich greift. Laut einer Analyse der „Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)“-Studie haben etwa 14 % der Schüler Erfahrungen mit schulischem Mobbing gemacht. Cybermobbing ist ebenfalls ein wachsendes Problem; etwa 7 % der Befragten berichteten von entsprechenden Erfahrungen in der virtuellen Welt.Das Robert Koch-Institut betont in seiner Analyse, dass Mobbing nicht nur physischen, sondern auch psychischen Schaden anrichten kann und somit ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Heranwachsende darstellt.

Die Zunahme von Cybermobbing und bedrohlichen Online-Aktionen steht im Kontext eines sich verändernden gesellschaftlichen Umgangs mit digitalen Medien. Es ist dringend notwendig, wirksame Anti-Mobbing-Maßnahmen an Schulen zu implementieren, um die wachsende Bedrohung für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu bekämpfen und präventiv tätig zu werden.

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Ort Wien, Österreich
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