In der oftmals als „kleine verlorene Stadt“ bezeichneten kroatischen Stadt Vukovar, die im Laufe des Krieges in den 1990er Jahren nahezu vollständig zerstört wurde, trafen sich diese Woche katholische und serbisch-orthodoxe Kirchenvertreter zu einem bedeutenden Dialog. Erzbischof Djuro Hranic von Djakovo/Osijek und Bischof Heruvim (Djermanovic) wählten einen symbolischen Ort, um über die gemeinsamen Herausforderungen in ihren Diözesen zu sprechen, wie der Rückgang der Gläubigen und die Notwendigkeit eines authentischen christlichen Lebens. Dieser Austausch fand in der serbisch-orthodoxen Pfarre und an einem Mahnmal für die Kriegsopfer statt, wo die beiden Bischöfe gemeinsam beteten, wie die Informationsagentur IKA berichtete.
Die erinnerte Vergangenheit
Der Dialog fand vor dem Hintergrund der viktorianischen Erinnerungen an die leidvolle Geschichte Vukovars statt, die nach dem „Massaker von Vukovar“ noch immer von enormen Wunden gekennzeichnet ist. Diese Stadt, die nach dem Ende des Krieges unter eine provisorische UN-Verwaltung fiel und dann wieder kroatisch wurde, spiegelt die komplexe Struktur der kroatischen Gesellschaft wider. Vor diesem Hintergrund kommt es immer wieder zu Spannungen hinsichtlich der Rechte der serbischen Minderheit, die in einer Volkszählung 2011 mit mehr als 35 Prozent in Vukovar ausgewiesen wurde. Dies hat zu heftigen Protesten geführt, darunter auch im Jahr 2013 gegen die Anbringung kyrillischer Schilder, wie bpb.de berichtete.
Die Katholische Kirche, vertreten durch Erzbischof Hranic und die serbisch-orthodoxe Kirche, zeigten, dass der Weg über gemeinsame Gebete und Dialoge der Verwaltung beider Glaubensrichtungen geht, wobei sie die Notwendigkeit der Einheit trotz der historischen Spaltungen betonten. Auf dem Franziskanerkloster, wo sie ein weiteres Gebet für die Seelen derer sprach, die während des Krieges starben, eroberten sich beide Glaubensgemeinschaften einen Raum, um mit der Vergangenheit gelassener umzugehen.
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