Lettland zwingt 841 Russen zur Ausreise: Neue Sprachpflichten!
Lettland weist 841 Russen an, bis Oktober 2025 auszureisen. Neue Aufenthaltsregeln verschärfen Einwanderungspolitik.

Lettland zwingt 841 Russen zur Ausreise: Neue Sprachpflichten!
Die lettische Migrationsbehörde hat angekündigt, dass 841 russische Staatsbürger bis zum 13. Oktober 2025 das Land verlassen müssen. Diese Maßnahme wurde von der Behördenleiterin Maira Roze bekannt gegeben und ist Teil der verschärften Aufenthaltsregelungen, die im Herbst 2022 beschlossen wurden. Die Änderungen wurden als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eingeführt. Aufgrund dieser neuen Richtlinien müssen Russen einen dauerhaften Aufenthaltsstatus beantragen und alltägliche Lettisch-Kenntnisse nachweisen, was durch einen Sprachtest erfolgt. Zudem sieht die Regelung eine Sicherheitsüberprüfung vor.
Schätzungsweise waren rund 25.000 Menschen von diesen Regelungen betroffen. Bisher haben etwa 16.000 von ihnen einen unbefristeten und 1.000 einen befristeten Aufenthaltstitel erlangt. Besonders besorgniserregend für die Behörden ist die Tatsache, dass viele der betroffenen Personen die nötigen rechtlichen Vorgaben nicht fristgerecht erfüllen konnten. Daher stehen sie nun vor der Zwangsausweisung – eine Maßnahme, die in bereits zehn Fällen angewendet wurde. Zusätzlich haben 2.600 Menschen Lettland eigenständig verlassen.
Zwangsausweisungen als strenges Mittel
Die lettische Regierung verfolgt mit diesen Maßnahmen das Ziel, die Integration von Ausländern zu fördern und gleichzeitig die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Nach Angaben des Spiegel wird besonders bei denjenigen, die keine Lettisch-Kenntnisse nachweisen können, auf Zwangsausweisungen zurückgegriffen. Dies stellt eine massive Herausforderung für die betroffenen Russen dar, die sich in Lettland keine neue Perspektive erarbeiten konnten.
Die verschärften Aufenthaltsregelungen und die damit verbundenen Konsequenzen sind Teil eines größeren Trends in Lettland, der durch historische Migrationsströme geprägt ist. Nach dem bpb hat Lettland in den letzten 100 Jahren mehrere Auswanderungs- und Einwanderungswellen erlebt. Die aktuelle aggressive Migrationspolitik könnte durch eine Vielzahl von Faktoren bedingt sein, darunter die negative Wahrnehmung von Zugewanderten in der Gesellschaft und die restriktiven Einstellungen gegenüber Migranten.
Historische Migrationstrends beeinflussen heutige Maßnahmen
Historisch gesehen war Lettland ein Ziel sowohl für Einwanderer als auch für Auswanderer. Besonders während der Zeit zwischen den Weltkriegen und im Nachgang zum Zweiten Weltkrieg gab es beträchtliche Bevölkerungsverluste. Viele Menschen flohen aus Lettland oder wurden umgesiedelt, was die demografische Zusammensetzung des Landes nachhaltig beeinflusste.
Von den rund 12,7% der ausländischen Staatsangehörigen in Lettland stammen viele aus GUS-Staaten. Lettland hat in der Vergangenheit nur wenige Flüchtlinge aufgenommen. Ein Großteil der Einwanderenden hingegen kommt aus familiären Gründen und nicht als Arbeitsmigranten. Trotz einer notwenigen Anpassung von Einwanderungspolitiken und -systemen zeigt sich Lettland weiterhin restriktiv, was auch die Integration von Neuankömmlingen betrifft.
Insgesamt bleibt die Situation für die russischen Staatsbürger in Lettland prekär. Die voraussichtlichen Zwangsausweisungen sind ein starkes Signal und spiegeln die derzeitige Haltung des Landes gegenüber Menschen wider, die nicht den neuen rechtlichen Anforderungen entsprechen. In einem Freund-Feind-Denken der Migration zeigt Lettland eine klare Linie, die sich aus seiner bewegten und komplexen Geschichte speist.