Arsenal und Tottenham: Premier League-Duell jetzt in Asien

Arsenal und Tottenham: Premier League-Duell jetzt in Asien

Hongkong – Das jüngste Aufeinandertreffen einer der leidenschaftlichsten Rivalitäten im Fußball wird das erste sein, das je im Ausland stattfindet – rund 6.000 Meilen von seinem Ursprung im Vereinigten Königreich entfernt.

Das Nord-London-Derby in Hongkong

Das Nord-London-Derby zwischen den Premier-League-Teams Arsenal und Tottenham Hotspur, eine Rivalität, die sich über 116 Jahre erstreckt, wird den Hong Kong Football Festival am Donnerstag abschließen.

Das Freundschaftsspiel findet im neu erbauten Kai Tak Stadion mit 50.000 Sitzplätzen statt. Die Zuschauerzahlen werden voraussichtlich alle bisherigen Rekorde im lokalen Fußball brechen.

Die Bedeutung des Spiels

„Natürlich ist es ein Freundschaftsspiel, aber es bedeutet mehr“, sagte der neue Spurs-Trainer Thomas Frank in einem exklusiven Interview mit CNN vor dem Spiel. „Es ist eine großartige Weiterentwicklung für ein historisches Duell. Traditionen sind von großer Bedeutung, aber die Welt entwickelt sich weiter und wir möchten hier sein und unsere Fans umarmen. Es gibt keinen größeren Gegner als Arsenal.“

Arsenals Trainer Mikel Arteta, der hofft, dass die neue Starverstärkung Viktor Gyökeres sein Team in dieser Saison zum Erfolg führen wird, sagte zu CNN, dass es „eine brillante Idee sei, all diese Tradition, Geschichte und Rivalität nach Hongkong zu bringen.“

Reaktionen der Fans

Trotz der begeisterten Unterstützung beider Teams während ihrer Asien-Tour kämpfen einige leidenschaftliche Fans mit der Vorstellung, dass ein solches heiliges Derby im Ausland stattfinden soll. Das Duell wurde bisher nur einmal außerhalb Londons ausgetragen und nie außerhalb der Landesgrenzen.

Einerseits scheint es angesichts der bislang unerreichten Ausgaben und der globalen Kommerzialisierung im Sport unvermeidlich. Andererseits ist der Erhalt des fußballerischen Erbes von grundlegender Bedeutung.

„Wenn ich meine Londoner Perspektive einnehme, ist es ein bisschen seltsam“, sagte Myles Pyne, ein in Hongkong geborener Arsenal-Saisonkarteninhaber, der jetzt in London lebt. „Das Derby hatte im Laufe der Jahre so viele rote Karten und spannende Momente, und die Spieler sind vor dem Spiel aufgeregt. Das gleiche Feeling wird man hier nicht bekommen. Von all den Teams, die man für ein Vorbereitungsspiel auswählen könnte, wirkt es so, als würde dieses Spiel die Heiligkeit (des Derbys) ein wenig ruinieren.“

„Aber wenn ich meine Hongkonger Perspektive einnehme, ist es großartig“, fügte er hinzu und bemerkte, dass viele Fans in der Stadt normalerweise nicht die Gelegenheit hätten, zu sehen, wie ein Nord-London-Derby aussieht.

Die Aufregung in Hongkong

Billy Ip, der den Tottenham-Fanclub in Hongkong leitet, ist ähnlich zerrissen. „Es ist eine Mischung aus beidem – man möchte das Derby in London erleben, und natürlich möchten einige, dass es dort bleibt“, sagte er. „Aber einige von uns können es sich nicht leisten, nach London zu reisen, um ein Fußballspiel überhaupt zu sehen, geschweige denn das Nord-London-Derby. Es ist eine gute Gelegenheit, die Atmosphäre eines so hochklassigen Spiels außerhalb Europas zu erleben. Große Spiele in großen Städten zu veranstalten, ist ein Trend zur weiteren Kommerzialisierung. Das gehört mittlerweile zum Spiel dazu.“

Adam Ng, von Arsenals Fanclub, fügte hinzu: „Es ist so bedeutend für uns, dass sie zu Besuch sind. Das könnte für uns ausländische Fans eine einmalige Gelegenheit sein.“

Zukunft des Fußballs in Asien

Der Zuschauerrekord, der am Donnerstag voraussichtlich fallen wird, wurde in der gleichen Veranstaltung in der Vorwoche von Liverpool und AC Milan aufgestellt. Sollte die Veranstaltung ein Erfolg werden, ist der in Australien ansässige Veranstalter TEG Sport zuversichtlich, dass dies erst der Anfang für große Sportmannschaften ist, die Hongkong und die breitere Asien-Pazifik-Region besuchen.

„Die Vereine waren sehr motiviert, hierher zu kommen – wir benötigten nur ein weltklasse Stadion, das für ein so historisches Spiel geeignet ist“, sagte Rachael Carroll, die Geschäftsführerin. „Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es weltweit noch viele andere Top-Fußballvereine gibt, die mit Interesse zuschauen.“