ZDF-Skandal: Mitleid für den Afghanischen Messerstecher in Kabul!
ZDF-Doku offenbart Mangel an kritischer Distanz zu abgeschobenen afghanischen Straftätern; Kritik an deutscher Asylpolitik.
ZDF-Skandal: Mitleid für den Afghanischen Messerstecher in Kabul!
Das ZDF hat kürzlich eine kurze Dokumentation mit dem Titel „Abgeschoben nach Afghanistan – und jetzt?“ veröffentlicht, die auf den ersten Blick wie ein harmloser Bericht über das Schicksal eines abgeschobenen Afghanen wirkt. Doch bei genauer Betrachtung zeigt der Beitrag einige Schwächen, die jede journalistische Sorgfalt vermissen lassen. Der Protagonist der Dokumentation, der aus Sicherheitsgründen den Decknamen „Raheem“ erhält, wird als ein unschuldiger Mann gezeigt, der nur in Deutschland sein Glück suchte. Was wie eine Gartenarbeit im sonnigen Kabul aussieht, verschleiert eine wenig hinterfragte Vergangenheit, die in Deutschland ins Gefängnis führte.
Die Dokumentation unterlässt es, die Umstände, die zu seiner Verurteilung führten, detailliert zu beleuchten. „Raheem“ erzählt, dass er in einen Streit verwickelt war und ein Messer bei sich trug. Die Dokumentationsmacher stellen keine kritischen Fragen hierzu und verzichten auch darauf, bei deutschen Behörden nachzufragen. Stattdessen bleibt die Erzählung des Protagonisten unkommentiert stehen. Diese Darstellung lässt Raum für Spekulationen über die möglichen Motive hinter der fehlenden kritischen Distanz.
Flüchtlingsdebatte und rechtliche Aspekte
In der Dokumentation wird betont, dass bei der Abschiebung von Straftätern nach Afghanistan nicht ihr Verhalten in Deutschland, sondern die Gefahr im Zielland berücksichtigt wird. Professor Andreas Zimmermann, ein Experte für Völkerrecht, wird zitiert mit der Aussage, dass Abschiebungen nicht möglich sind, wenn die Verhältnisse im Zielland menschenunwürdig sind. Doch im Fall „Raheems“ greife dieses Kriterium offenbar nicht. Diese Praxis und deren Inszenierung mag verwundern, speziell in Anbetracht der Tatsache, dass der Mann wieder nach Europa einreisen möchte, idealerweise unter einem neuen Namen.
Der Bericht führt diese Diskussion weiter, indem er auf die Ängste der afghanischen und syrischen Migranten eingeht, plötzlich abgeschoben zu werden. Flüchtlingspolitische Vertreter wie Tareq Alaows von Pro Asyl betonen, dass diese Sorgen unbegründet seien, da die Schutzquoten sehr hoch sind. Das ZDF liefert hierzu auch entsprechende Statistiken, um diese These zu stützen. Dennoch bleibt die Frage offen, warum die polizeiliche Kriminalstatistik unberücksichtigt bleibt, die zeigt, dass ein beträchtlicher Anteil der Verdächtigen in Deutschland Ausländer sind.
Kritik am journalistischen Ansatz
Was die Dokumentation jedoch vermissen lässt, ist eine ausgewogene Darstellung der komplexen Thematik. Statt den Zuschauer umfassend zu informieren, bleibt der Beitrag in einer emotionalen Darstellung verhaftet, die auf Mitleid abzielt, aber Fakten zur Kriminalität und dem integrativen Spannungsverhältnis auslässt. Die Hintergründe der 28 nach Afghanistan abgeschobenen Straftäter werden nur angedeutet, nicht hinterfragt oder kritisch analysiert. Diese selektive Darstellung steht im Kontrast zu den Anforderungen an einen fundierten Journalismus, der Aspekte beleuchten sollte, die über das Offensichtliche hinausgehen, wie apollo-news.net berichtet.
Die Entscheidung, „Raheems“ Geschichte ohne ausreichende Prüfung direkt auf Sendung zu bringen, wirft Fragen über die journalistische Verantwortung auf. Schließlich sind es nicht nur die persönlichen Schicksale, die beleuchtet werden müssen, sondern auch die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die solchen Fällen zugrunde liegen.