
Am Standort des Atomkraftwerks Temelín in Tschechien soll ein neuer Small Modular Reactor (SMR) entstehen, der als erstes Projekt seiner Art in Europa gilt. Laut Berichten von GLOBAL 2000 wird die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das Projekt von kritischen Stimmen begleitet, da viele zentrale Fragen offen bleiben. Patricia Lorenz von GLOBAL 2000 fordert das tschechische Umweltministerium auf, das Verfahren zu stoppen, solange kein konkretes SMR-Design vorgelegt wird. Es wird bemängelt, dass Informationen über die Anzahl der Reaktoren, die Leistung sowie über die sicherheitstechnischen Vorgaben fehlen.
Der tschechische Energiekonzern ČEZ sieht die Errichtung des SMR als wichtigen Schritt zur Sicherstellung der Energieversorgung und hat bereits eine Vereinbarung zur Gründung des Südbohemischen Energieparks unterzeichnet. ČEZ-Direktor Daniel Beneš hat angekündigt, dass der SMR bis 2032 gebaut werden soll, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Im Rahmen dieses Projekts wird auch ein Ausbildungszentrum für Fachkräfte eingerichtet, was als einmalige Gelegenheit angesehen wird, Fachwissen in der Kernenergie zu fördern, wie NEI Magazine berichtete.
Kritik und Unklarheiten
Die tschechische Regierung argumentiert, dass die Atomenergie notwendig ist, um die Energieunabhängigkeit zu wahren, besonders im Kontext steigender Energiepreise und ökologischer Herausforderungen in Europa. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die anstehenden Herausforderungen bezüglich des SMR-Projekts rechtzeitig gemeistert werden können oder ob mehr Klarheit und Sicherheit benötigt wird, bevor Baumaßnahmen eingeleitet werden.
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