Am Montag wurde die historische Derzhprom-Gebäude in Charkiw durch einen russischen gelenkten Bombenangriff erheblich beschädigt. Dieses bemerkenswerte Wahrzeichen, das aus den 1920er Jahren stammt und als eines der eindrucksvollsten Beispiele sowjetischer Konstruktivismus-Architektur gilt, wurde als der erste Wolkenkratzer der Sowjetunion bezeichnet. Der Angriff ereignete sich um 21 Uhr Ortszeit (15 Uhr ET) und verletzte sechs Personen. Dies kam zu weiteren 13 Verletzten aus einem früheren Nachtangriff auf die Stadt hinzu.
Weitere Angriffe in der Region
Im zentralukrainischen Krywyj Rih traf eine russische Rakete ein dreigeschossiges Wohngebäude, wobei eine Person getötet und mindestens 11 weitere verletzt wurden. Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte sowohl den Angriff auf das Derzhprom-Gebäude in Charkiw als auch den Angriff auf Krywyj Rih, seine Heimatstadt. Er forderte erneute Anstrengungen, um den Kreml-Chef Wladimir Putin zu zwingen, den seit über zweieinhalb Jahren andauernden Krieg zu beenden.
Starke Worte des Präsidenten
In einem Beitrag auf X (früher Twitter) äußerte Selenskyj seine Besorgnis: „Jede Handshake mit dem Kriegsverbrecher Putin stärkt sein Vertrauen. Jedes angenehme Lächeln überzeugt ihn davon, dass er mit seinen Verbrechen ungestraft davonkommen kann.“ Er appellierte an die Notwendigkeit, Putin durch kollektive Entschlossenheit zum Frieden zu zwingen.
Schäden und Zerstörung
Das Nachrichtenportal Reuters berichtete, dass Teile des Derzhprom-Gebäudes zu Trümmern reduziert wurden und fast alle Fenster zerbrochen sind. „Die Besatzer haben ein ikonisches Symbol der Stadt angegriffen, das allen Einwohnern von Charkiw bekannt ist“, schrieb Oleh Syniehubov, der Gouverneur der Region Charkiw, auf Telegram. Er teilte mit, dass mehrere Stockwerke des Gebäudes zerstört wurden.
UNESCO-Welterbe in Gefahr
Das Derzhprom-Gebäude steht auf der *vorläufigen* Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten. Es wurde 1928 fertiggestellt, als Charkiw die Hauptstadt der Sowjetischen Ukraine war. Der Abendangriff traf zudem eine medizinische Einrichtung, während frühere Angriffe ein Wohnhaus und Lagerräume beschädigten. In der Stadt Chuhuiv, die sich etwas weiter südöstlich befindet, wurden ebenfalls acht Personen verletzt. Laut Staatsanwälten kam dabei ein Mehrfachraketenwerfersystem zum Einsatz.