Xi und Putin zeigen Einigkeit im Israel-Iran-Konflikt, Botschaft an Trump

Xi und Putin zeigen Einigkeit im Israel-Iran-Konflikt, Botschaft an Trump

In einem jüngsten Telefonat haben die Führer China und Russland, Xi Jinping und Wladimir Putin, sich als Stimmen der Vernunft positioniert und zur Deeskalation eines Konflikts aufgerufen, in den die USA laut Überlegungen von Präsident Donald Trump möglicherweise eingreifen wollen. Diese Dynamik zeigt, wie Peking und Moskau sich als Alternative zur US-Gewalt darstellen.

Positionierung Chinas und Russlands

Während Trump über eine mögliche militärische Beteiligung der USA an einem Angriff auf den Iran nachdenkt, sehen Peking und Moskau die Gelegenheit, sich als Gegenspieler zur US-amerikanischen Macht zu positionieren. Putin und Xi kritisierten in ihrem Gespräch die israelischen Aktionen scharf und bezeichneten diese als Verletzung der UN-Charta und anderer internationaler Rechtsnormen. Dabei bleibt jedoch das große Problem, dass Russland selbst international gegen das Recht verstößt, wie im Ukraine-Konflikt demonstriert.

Chinas Eindämmungspolitik

Xi Jinping äußerte sich bei dem Telefonat maßvoller, ohne Israel direkt zu verurteilen, was im Gegensatz zum Vorgehen seines Außenministers steht, der dies in einem Gespräch mit dem iranischen Außenminister getan hatte. Stattdessen forderte der chinesische Staatschef alle Konfliktparteien, insbesondere Israel, auf, umgehend einen Waffenstillstand zu erreichen, um eine weitere Eskalation und regionale Auswirkungen zu vermeiden.

Die Rolle der USA im Nahen Osten

China hat die USA schon lange als eine Quelle der Instabilität und Spannungen im Nahen Osten kritisiert. Einige chinesische Wissenschaftler nutzen die aktuelle Krise im Iran, um diese Ansicht zu untermauern. Liu Zhongmin, ein Experte für den Nahen Osten an der Shanghai International Studies University, erklärte, dass die Unsicherheiten, die durch Trumps zweite Amtszeit entstanden sind, zur aktuellen Eskalation beigetragen haben. Er argumentierte, dass Trump die Autorität und Glaubwürdigkeit der US-Politik im Nahen Osten ernsthaft untergraben habe.

Eine neue militärische Intervention?

Einige chinesische Kommentatoren haben angemerkt, dass Trump kurz davor steht, die USA tiefer in einen erneuten sogenannten „ewigen Krieg“ im Mittleren Osten zu verwickeln. Trotz seiner ursprünglichen Konzentration auf die Eindämmung Chinas im Indo-Pazifik, bleibt er mit den Konflikten in der Ukraine und im Gazastreifen konfrontiert.

Chinas Interessen im Iran

Peking hat kein Interesse an einem großangelegten Krieg gegen den Iran, da dieser das Regime gefährden könnte. Iran ist unter der Führung von Ayatollah Ali Khamenei zu einer bedeutenden Macht im Nahen Osten geworden und spielt eine entscheidende Rolle als Gegengewicht zur US-Dominanz. China arbeitet zudem daran, seine diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zur Region auszubauen.

Die diplomatische Strategie Chinas

China hat Iran in der Vergangenheit stark unterstützt, insbesondere durch beständige Ölimporte und seine Position im UN-Sicherheitsrat. Zudem haben die beiden Länder strategische Bande geknüpft, indem sie gemeinsame Marineübungen mit Russland durchführten und Iran in die Shanghai Cooperation Organization und BRICS aufnahmen, um die von den USA geführte Weltordnung herauszufordern.

Chinas Vermittlungsansprüche

Wie Russland hat auch China sich als potenzieller Mediator im Israel-Iran-Konflikt angeboten und möchte sich als Friedensbroker präsentieren. Xi schlug während seines Telefonats mit Putin vier Vorschläge zur Deeskalation der Spannungen vor, darunter eine friedliche Lösung des Iran-Atomproblems und der Schutz von Zivilisten. Chinas Außenminister Wang Yi hat in dieser Woche zahlreiche Gespräche mit seinen Amtskollegen in Iran, Israel, Ägypten und Oman geführt.

Unsicherheit über Chinas Einfluss

Obwohl China sich als Vermittler anbietet, bleibt unklar, welche konkreten Schritte es tatsächlich unternehmen kann, um den Konflikt zu schlichten. Diese Herausforderung wird verstärkt durch Chinas mangelnde Erfahrung im Umgang mit langanhaltenden Konflikten in einer politisch gespaltenen Region.

Ein strategischer Moment für China

In einer Zeit, in der die globale Führungsrolle der USA zunehmend infrage gestellt wird, könnte sich Chinas Darstellung als Stimme der Zurückhaltung im Iran-Konflikt bereits als symbolischer Erfolg erweisen. Trotz der Herausforderungen, die der Umgang mit solchen Konflikten mit sich bringt, könnte diese Positionierung Pekings langfristige Vorteile bieten.

Kommentare (0)