Trump-Putin-Gipfel in Alaska: Langsame Niederlage für die Ukraine
Ein bevorstehendes Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin in Alaska wirft Schatten auf die Ukraine. Die Bedingungen scheinen Moskau zu begünstigen und könnten zu einem langsamen Rückzug Kyiws führen.

Trump-Putin-Gipfel in Alaska: Langsame Niederlage für die Ukraine
Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt Interesse daran, mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Trump, der als Immobilienmogul bekannt geworden ist, betonte die Bedeutung des Standorts und kündigte an, dass Alaska, das Russland vor 158 Jahren für 7,2 Millionen Dollar an die USA verkauft hat, ein geeigneter Ort für Gespräche über den Landverkauf an die Ukraine sein könnte. Diese Gespräche könnten dazu führen, dass Kyjiw Teile seines Landes abgibt, die Putin sich bisher nicht aneignen konnte.
Die Bedingungen des Gipfels
Die Bedingungen des geplanten Gipfels sind stark zugunsten Moskaus, was erklärt, warum Putin die Gelegenheit sofort ergriff, nachdem monatelange Verhandlungen wenig Fortschritt zeigten. Es ist schwer vorstellbar, dass aus diesen bilateralen Gesprächen ein Ergebnis entsteht, das die Ukraine nicht schädigt. Die ersten Ideen von Trumps Gesandtem Steve Witkoff, die Ukraine dazu zu bewegen, die verbleibenden Gebiete in Donetsk und Luhansk im Austausch für einen Waffenstillstand abzugeben, haben in Kiew und bei den europäischen Verbündeten für Entsetzen gesorgt.
Die Situation in Donetsk
Witkoffs Vorschlag stellt eine ernste Herausforderung für die Ukraine dar. Russland steht kurz davor, die Schlüsselstädte Pokrovsk und Kostiantynivka in Donetsk zu umzingeln, was die ukrainischen Truppen in eine sehr schwierige Lage bringen könnte. Es ist denkbar, dass die Ukraine diese Städte aufgeben muss, um ihre Kräfte in den kommenden Monaten zu schonen. Die Situation in Kramatorsk und Sloviansk, wo viele Zivilisten leben, könnte noch problematischer werden. Moskau würde die Möglichkeit nutzen, die Städte zu übernehmen, ohne einen Schuss abzugeben.
Reaktionen aus der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat frühzeitig angekündigt, kein Land herzugeben. Seine Haltung spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen ein Staatsoberhaupt konfrontiert ist, wenn es darum geht, die Wut des Militärs und das tiefsitzende Misstrauen der ukrainischen Bevölkerung gegenüber Russland zu managen. Die Ukraine könnte möglicherweise kleine Grenzgebiete zurückbekommen, die von Russland besetzt sind, aber die realistischen Aussicht auf weitere Gebietsgewinne sind sehr gering.
Die Risiken eines möglichen Abkommens
Ein wichtiges Ziel bleibt ein Waffenstillstand, aber Putin hat bereits lange erklärt, dass die sofortige Forderung nach einem Waffenstillstand, die von den USA, Europa und der Ukraine kommt, unmöglich sei, da technische Arbeiten zur Überwachung und Logistik zuerst erledigt werden müssen. Die europäischen Staaten haben zudem Bedenken, eine ähnliche Fehleinschätzung wie die des ehemaligen britischen Außenministers Neville Chamberlain gegenüber Nazi-Deutschland im Jahr 1938 zu riskieren.
Putins Strategie
Putin hat seine Ziele von Anfang an klar umrissen: die vollständige Unterwerfung oder Besetzung der Ukraine sowie einen strategischen Reset mit den USA, bei dem Washington Kiew mehr oder weniger fallen lässt. Mit einem bevorstehenden Treffen hat er die Möglichkeit, über wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Washington und Moskau zu diskutieren, und es gibt bereits Anzeichen dafür, dass ein weiteres Treffen in Russland geplant sein könnte.
Trump und die geopolitischen Dynamiken
Es besteht das Risiko, dass wir eine gewisse Vertrautheit zwischen Trump und Putin beobachten, die dem US-Präsidenten ermöglichen könnte, zugunsten Moskaus eher nachgebende Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand zuzulassen. Sollte ein Plan über Gebietswechsel präsentiert werden, der vollständig zu Gunsten Moskaus geht, könnte dies Kiew unter Druck setzen, den Deal anzunehmen, begleitet von alten US-Ultimaten über Hilfen und Geheimdienstkooperationen.
Fazit
Die geopolitischen Spannungen vor dem geplanten Gipfel bleiben weiterhin hoch. Trump hat angedeutet, dass sich seine Ansichten über Putin geändert haben, könnte aber dennoch von den Erinnerungen an frühere politische Manöver beeinflusst werden. Während sich die Situation in der Ukraine zuspitzt, sind die Aussichten auf eine friedliche Lösung ungewiss und erfordern sorgfältige Überlegungen von beiden Seiten, bevor ein potenzieller Deal zustande kommt. Die kommenden Tage bis zum Gipfel könnten entscheidend für die Zukunft der Ukraine sein.