Schleppernetzwerk in Wien zerschlagen: Sechs Festnahmen und mehr!

Am 27. Mai 2025 wurden in Wien sechs Mitglieder eines internationalen Schleppernetzwerks festgenommen. Ermittlungen dauern an.
Am 27. Mai 2025 wurden in Wien sechs Mitglieder eines internationalen Schleppernetzwerks festgenommen. Ermittlungen dauern an. (Symbolbild/DNAT)

Wien, Österreich - In einer großangelegten Aktion gegen organisierte Kriminalität hat die Staatsanwaltschaft Wien am 27. Mai in der österreichischen Hauptstadt ein Schleppernetzwerk aufgedeckt und sechs Männer festgenommen. Diese Operation war Teil einer gezielten Zusammenarbeit mit der Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung Spielfeld, die den Aufstieg des Netzwerks, das Verbindungen nach Afghanistan nutzt, rekonstruktiert hat. Die Ermittlungen begannen Ende 2023, nachdem ein rumänischer Schlepper an der steirisch-slowenischen Grenze verhaftet wurde.

Das zerschlagene Netzwerk nutzte die Balkanroute zur Einschleusung von Migranten in die EU. Diese Route führt über Länder wie die Türkei, Bulgarien, Griechenland, Serbien, Rumänien, Ungarn und Österreich. Der Preis für eine Schleppung variierte zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Unter den festgenommenen Personen befinden sich Mitglieder auf der obersten Organisationsebene, wobei auch ein verurteilter Rumäne für die Organisation und Bereitstellung von Fahrzeugen verantwortlich war und durch die Schleppungen massiven Reichtum angehäuft hatte, der ihm den Kauf von Immobilien in Frankreich und Rumänien ermöglichte.

Internationales Netzwerk und weitere Festnahmen

Die Operation in Wien steht im Kontext eines größeren internationalen Einsatzes, an dem Europol beteiligt war. In einer koordinierten Maßnahme wurden vergangene Woche 15 Personen in mehreren Ländern, darunter Polen, Belgien und Deutschland, festgenommen. Dieses Netzwerk wird beschuldigt, zwischen 2022 und 2024 bis zu 300 Nicht-EU-Bürger, überwiegend syrischer Herkunft, illegal in die EU eingeschleust zu haben. Die Recherchen zu diesem Netzwerk begannen im September 2024, als ein Fahrzeug an der steirisch-slowenischen Grenze angehalten wurde.

Die Ermittlungen ergaben, dass die belgischen Mitglieder des Netzwerks für das Rekrutieren von Fahrern und die Überwachung finanzieller Transaktionen zuständig waren. Zentrale Organisatoren sollen palästinensischer und rumänischer Herkunft sein, während Österreich als Transitland für die Reise von migrantischen Personen nach Deutschland fungierte. Polnische Kriminelle, die auch Drogenhandel und die Hooligan-Szene involvieren, sollen ebenfalls in die illegalen Aktivitäten verknüpft sein.

Konsequenzen und fortlaufende Ermittlungen

Bei den Durchsuchungen der Wohnungen und Büros der Verdächtigen in Österreich wurden Bargeld, Goldschmuck, Diamanten sowie zahlreiche Mobilgeräte sichergestellt. Auch Aufzeichnungen zu Auslandsfinanzierungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem „Hawala“-Prinzip, wurden bei einem afghanischen Staatsbürger gefunden, was auf dessen zentrale Rolle bei der Abwicklung der Finanzströme hindeutet.

Innenminister Gerhard Karner äußerte sich zu den Festnahmen und betonte die Wichtigkeit internationaler Kooperation im Kampf gegen Schleppermafia. Obwohl einer der Beschuldigten teilweise Geständnisse abgelegt hat, zeigen sich andere festgenommene Personen nicht geständig. Die fünf Männer, die in Wien vor Gericht gestellt wurden, befinden sich nun in Untersuchungshaft, und die Ermittlungen zu deren finanzieller Infrastruktur sowie weiteren Beteiligten dauern an.

Insgesamt verdeutlicht dieser Fall, wie eng verwobene Netzwerke agieren und wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Ländern ist, um die organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Das Herangehen von mehreren europäischen Ländern an dieses Problem könnte als bedeutender Schritt im Kampf gegen illegale Migration und damit verbundene kriminelle Strukturen angesehen werden.

Für weitere Informationen, siehe Kleine Zeitung, Vorarlberg Online und ORF Oberösterreich.

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Ort Wien, Österreich
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