In Belgien ist ein bahnbrechendes Gesetz in Kraft getreten, das die Rechte von Sexarbeitern dramatisch verbessert. Seit dem 1. Dezember 2024 haben Sexarbeiterinnen und -arbeiter Anspruch auf Krankenstand, Elternkarenz und Altersrente. Diese Regelung ist weltweit einmalig und stellt ihre Tätigkeit auf eine Stufe mit anderen Berufen, wie die britische BBC berichtete. Durch das neue Gesetz müssen Arbeitgeber nun umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen wie Panikknöpfe und saubere Bettwäsche bereitstellen, um ihren "guten Leumund" nachzuweisen und rechtlichen Schutz zu gewährleisten. C.H. berichten von tiefgreifenden Verbesserungen, die sexarbeitenden Menschen zukommen, nachdem sie jahrelang im Schatten agieren mussten.
Diese historische Gesetzesänderung kommt nach Jahren der Grauzone, in der Sexarbeit zwar entkriminalisiert, aber ohne Schutz oder Arbeitsrechte blieb. Daan Bauwens, Direktor der Interessenvereinigung Utsopi, hebt hervor, dass die Sexarbeit während des Lockdowns völlig ignoriert wurde, im Gegensatz zu anderen Sektoren, die staatliche Unterstützung erhielten. Die Einführung eines sozial-sicheren Rahmenwerks war überfällig, um die Perspektive für Sexarbeiter zu verbessern. Wie von VRT berichtet, könnte dieser Schritt auch für andere Länder von Bedeutung sein, die möglicherweise ähnliche Maßnahmen in Betracht ziehen, um den Rahmen für Sexarbeit rechtlich abzusichern und den Menschen in diesem Sektor ein sicheres Arbeitsumfeld zu bieten.
Sophie, eine belgische Sexarbeiterin, äußerte sich positiv zu den neuen Bestimmungen und betonte, dass deren Schutz es ihr ermöglichen werde, als Mensch zu existieren, ohne in ständiger finanzieller Angst leben zu müssen. Ihre Erfahrungen verdeutlichen die Notwendigkeit solcher Veränderungen in der Gesetzgebung.