Wien verstärkt Hochwasserschutz: Wehrmauern für die Zukunft erhöht!
Wien plant Hochwasserschutzmaßnahmen nach den verheerenden Überschwemmungen von 2024. Neue Wehrmauern sollen Schutz bieten.

Wien verstärkt Hochwasserschutz: Wehrmauern für die Zukunft erhöht!
Nach dem verheerenden Hochwasserereignis im Herbst 2024 hat die Stadt Wien umfassende Maßnahmen zum Hochwasserschutz am Wienfluss beschlossen. Um sich gegen ein potentielles fünftausendjähriges Hochwasser abzusichern, werden die Wehrmauern um einen Meter erhöht. Diese Entscheidung wurde nach der Erkenntnis getroffen, dass die bisherige Infrastruktur in der Hochwasseranlage Auhof, die zwischen 1895 und 1899 erbaut wurde, an ihre Grenzen gestoßen ist. Experten warnen jedoch, dass trotz dieser Maßnahmen keine absolute Hochwassersicherheit gewährleistet werden kann, insbesondere aufgrund der steigenden Intensität von Regenereignissen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Kleine Zeitung berichtet, dass der Wienfluss bei längerem Regen das U-Bahnnetz hätte fluten können, was die Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen verdeutlicht.
Die Hochwasserschutzanlagen funktionierten weitgehend passiv oder automatisiert, was eine rechtzeitige manuelle Intervention unmöglich machte. So mussten die Rückhaltebecken in Auhof innerhalb von nur zwei Stunden vollständig gefüllt werden. Dies führte zu einem maximalen Durchfluss von 440.000 Litern pro Sekunde am 15. September 2025, nur knapp unter der Kapazitätsgrenze. Unter normalen Bedingungen liegt dieser Wert zwischen 200 und 500 Litern pro Sekunde. Durch gleichzeitiges Hochwasser in Wien und an der Donau kam es zudem zu einem Rückstau beim Donaukanal.
Erweiterte Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung
Zur Entlastung der Anwohner in der Ludwiggasse wird 2026 eine neue Mauer zum Schutz gegen Hochwasser errichtet. Die Idee eines dauerhaften Absenkens des Wienerwaldsees wird diskutiert, allerdings als sekundäre Maßnahme für den Schutz Wiens. Zum Zeitpunkt des Hochwassers war der Wienerwaldsee bereits um drei Meter für Böschungssanierungen abgesenkt. Somit war das Rückhaltevolumen binnen 20 Minuten aufgebraucht, was eine zusätzliche infrastrukturelle Herausforderung darstellt.
Die Funktionsweise der Hochwasserschutzanlage in Auhof wurde in der Vergangenheit oft missverstanden. Gerüchte über Probleme wurden widerlegt, da das erste Wehr während des Hochwassers geschlossen blieb, um die Hochwasserwelle zu glätten. Trotz dieser Herausforderungen sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass die neuen Maßnahmen die Resilienz Wiens gegenüber zukünftigen Hochwasserereignissen deutlich erhöhen werden.
Klimawandel als treibende Kraft
Zusätzlich zu den örtlichen Maßnahmen ist der Klimawandel ein entscheidender Faktor, der die Hochwasserereignisse verschärft. Eine Studie der EU-geförderten Forschungsgruppe ClimaMeter belegt, dass die aktuelle Situation ohne die Einflüsse des Klimawandels weniger gravierend gewesen wäre. Ungewöhnlich warme Meere haben zur Feuchtigkeitsaufnahme durch Tiefdruckgebiete beigetragen, was zu den extremen Regenfällen führte. ZDF heute prognostiziert, dass in den kommenden Tagen in Mitteleuropa Regenmengen von bis zu 350 Litern pro Quadratmeter erwartet werden.
In Deutschland wird für den Sommer 2024 mit einem zweiten „Jahrhunderthochwasser“ gerechnet. Die steigenden Emissionen fossiler Brennstoffe tragen zu verstärkten Niederschlagsereignissen bei. Eine erschreckende Zahl von 19 Todesopfern durch Hochwasser in Mittel- und Osteuropa unterstreicht die Dringlichkeit von Anpassungsmaßnahmen, während über 400.000 Menschen in Deutschland voraussichtlich im kommenden Jahrzehnt von Hochwasser betroffen sein werden. Die Zunahme solcher extremen Wetterlagen und die Notwendigkeit zur Verbesserung von Hochwasservorsorgestrategien sind klare Zeichen einer herausfordernden Zukunft.