Wendepunkt für Meereschutz: Marokko und Sierra Leone ratifizieren Abkommen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Marokko und Sierra Leone ratifizieren das Hochsee-Schutzabkommen, das 2026 in Kraft tritt. Historischer Schritt zum Schutz der Meere.

Marokko und Sierra Leone ratifizieren das Hochsee-Schutzabkommen, das 2026 in Kraft tritt. Historischer Schritt zum Schutz der Meere.
Marokko und Sierra Leone ratifizieren das Hochsee-Schutzabkommen, das 2026 in Kraft tritt. Historischer Schritt zum Schutz der Meere.

Wendepunkt für Meereschutz: Marokko und Sierra Leone ratifizieren Abkommen!

Ein bedeutender Fortschritt im globalen Meeresschutz zeichnet sich ab, da das Hochsee-Schutzabkommen (BBNJ) am 17. Januar 2026 in Kraft tritt. Dieses Abkommen, das als historischer Erfolg der Vereinten Nationen und als erstes rechtlich bindendes internationales Instrument zum Schutz des marinen Lebens in der Hohen See gilt, wurde kürzlich von Marokko und Sierra Leone ratifiziert. Damit haben insgesamt über 60 Staaten den Vertrag unterzeichnet, der nach zweieinhalb Jahren intensiver Verhandlungen nun genug Ratifizierungen vorweisen kann. Ökonews berichtet, dass die Meere durch Überfischung, Plastikmüll, Klimakrise und Rohstoffabbau stark bedroht sind.

Das Abkommen deckt mehr als zwei Drittel der Weltmeere ab und enthält wichtige Bestimmungen, die verbindliche Regeln zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt festlegen. Zugleich sieht es erstmals auch den Schutz von Gebieten außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszonen vor. UN-Generalsekretär António Guterres nannte die Ratifizierungen einen „historischen Erfolg“, der die internationale Zusammenarbeit im Bereich des Umweltschutzes unterstreicht. Auf dieser Grundlage fordern Umweltorganisationen, dass nun konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Überfischung ergriffen werden.

Maßnahmen und Herausforderungen

Die Umsetzung des Abkommens ist entscheidend für den Schutz von Fischen, Korallenriffen und marinen Ökosystemen. Insbesondere erfordern neue Regelungen strenge Umweltprüfungen, bevor in diese sensiblen Bereiche eingegriffen wird. Hierbei werden Kompromisse zwischen den kommerziellen Interessen von Fischfangnationen und den Anforderungen der Umweltbewegung herausfordernd sein. Mehr als 160 Staaten einigten sich im März 2023 in New York auf die Pläne zur Umsetzung des Abkommens, doch das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und Umweltschutz bleibt ein zentrales Thema. Während Deutschland den Vertrag bereits unterschrieben hat, steht eine Ratifizierung noch aus, und ein neues Gesetz wird benötigt, um diesen Schritt zu ermöglichen. Tagesschau liefert weitere Einblicke in die politischen Hintergründe.

Zusätzlich stellt das Thema der genetischen Ressourcen der Meere einen komplexen Punkt in den Verhandlungen dar. Die Gruppe der 77 (G77) betrachtet diese Ressourcen als gemeinsames Erbe der Menschheit und fordert einen fairen Verteilungsmechanismus. Der Widerstand gegen eine umfassende Neubestimmung von Regeln könnte jedoch durch Staaten genährt werden, die am Status quo festhalten. Zu den Ländern, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen müssen, gehört auch Russland, das einige Teile des Abkommens abgelehnt hat. RIFS Potsdam beschreibt, wie kritisch die praktische Umsetzung des Abkommens unter den gegenwärtigen geopolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen sein könnte.