Villach/Wildschönau (ots)
Das Wandersymposium 2024 in der Wildschönau war ein wichtiger Treffpunkt für rund 100 Fachleute und Entscheidungsträger aus 45 Regionen und 70 Dörfern. Am 16. Oktober 2024 fanden hier angeregte Diskussionen über die wirtschaftlichen Aspekte des Wanderns im Tourismussektor statt. Organisiert von Österreichs Wanderdörfern, stand die Veranstaltung unter dem Motto „Wohin des Weges? - Auf den Spuren der Magie des Gehens“. Hierbei wurde eindrucksvoll verdeutlicht, dass Wandern viel mehr als nur eine Freizeitaktivität ist – es ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der sowohl den regionalen Tourismus als auch die einheimische Bevölkerung nachhaltig unterstützt.
Die Teilnehmer erörterten, wie der Wandertourismus eine umfangreiche Wertschöpfungskette bildet und welche nachhaltigen Impulse dieser Bereich der Tourismusbranche setzen kann. tourismus-experte Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack vom Wandermonitor hob hervor, dass Wandern die beliebteste Outdoor-Aktivität ist und ein Aufwärtstrend zu beobachten sei. „Jüngere Generationen zeigen ein wachsendes Interesse am Wandern“, so Quack. Dies könnte langfristige Vorteile für den Sektor mit sich bringen, da Wanderer auch Wert auf regionale Produkte und authentische kulturelle Erlebnisse legen.
Wandern als Teil der österreichischen Lebensart
In diesem Zusammenhang informierte Gerald Böhm von der Österreich Werbung, dass über 50 % der Touristen, die nach Österreich reisen, dies für das Wandern tun. Tatsächlich ist das Wandern eng mit dem österreichischen Lebensgefühl verbunden. Vor diesem Hintergrund erzählte Barbara Walzer von der SalzburgerLand Tourismus GmbH, wie die lokale Wirtschaft durch den Salzburger Almsommer, unterstützt durch die Anbindung aller Beteiligten, gestärkt wird: „Die Bauern und Hüttenwirte sind die wahren Protagonisten”, erklärte sie. „Ihre Rolle ist entscheidend für den Erhalt der Kulturlandschaft, durch die wir so gerne wandern.“
Der Geschäftsführer der Schweizer Wanderwege, Michael Roschi, sprach die Herausforderungen an, die mit der Instandhaltung von Wanderwegen einhergehen. Dennoch betonte er die große Bedeutung dieser Infrastruktur, bekannt als die meistgenutzte Sportinfrastruktur des Landes, und prognostizierte eine positive Zukunft für den Wandertourismus. „Wandern bleibt eine Lifetime-Sportart", fügte er hinzu.
Detaillierte Analysen von Maximilian Seidl, unterstützt durch Daten der Outdoor-App Komoot, zeigten, dass 45 % der Wanderungen weniger als 6 km lang sind und mehr als die Hälfte unter zwei Stunden dauert. Diese Erkenntnisse könnten gezielte Produktentwicklungen inspirieren und helfen, die Bedürfnisse der Wanderer besser zu erfüllen.
Winterwandern und nachhaltige Entwicklung
Ein weiterer Gesichtspunkt wurde durch Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer des Tourismusverbands Wilder Kaiser, angesprochen. Er beleuchtete die Bedeutung von Wanderaktivitäten nicht nur während der Hauptsaison, sondern auch in der Nebensaison und sogar im Winter. „Das Wandern im Winter wird unser zweites Standbein", kommentierte er und fügte hinzu, dass diese Art der Freizeitgestaltung auf verschiedenen Terrains, einschließlich schneefreier oder gemischter Geländebedingungen, ausgeübt werden kann.
Das Symposium endete mit einer Diskussionsrunde, in der die Experten die zukünftigen Herausforderungen und Chancen des Wandertourismus beleuchteten. „Wandern kennt keine saisonalen Grenzen und bietet ganzjährig die Magie des Gehens”, bekräftigte Prof. Dr. Quack. Ulrich Andres, Geschäftsführer von Österreichs Wanderdörfern, fasste die Bedeutung des Symposiums zusammen: „Wandern ist Teil der Zukunft, und wir fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt.” Diese Aussagen unterstreichen die führende Rolle, die das Wandern im österreichischen Tourismus spielt und darauf hinweist, dass dieser Bereich weiterhin großes Potenzial entfaltet.
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