In Stadtilm fand am 22. September ein bewegendes Ereignis statt: die feierliche Verabschiedung von Pfarrer Hansjürgen Reichelt, der nach 32 Jahren in der Gemeinde in den Ruhestand geht. Dieser Abschied war nicht nur ein Anlass zur Trauer, sondern auch eine Gelegenheit, die vielen Jahre des Engagements und der Hingabe von Pfarrer Reichelt zu würdigen. Die kleine Städtchen zog zahlreiche Besucher an, die sich zum feierlichen Gottesdienst versammelten, um gemeinsam diesen besonderen Moment zu erleben.
Pfarrer Reichelt kam im September 1992 mit seiner Familie nach Stadtilm und begann seine Arbeit in einer Zeit, in der die Gemeinde vor zahlreichen Herausforderungen stand. Zunächst betreute er allein die Gemeinde von Stadtilm, doch im Lauf der Zeit wurden auch umliegende Dörfer Teil seiner Verantwortung. Die Predigt an diesem besonderen Tag bezog sich auf die Emmausgeschichte aus dem Lukasevangelium und regte die Gemeinde zum Nachdenken an. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Rufus Brodersen an der Orgel sowie vom katholischen Kirchenchor unter der Leitung von Herrn Schäfer begleitet, was zur feierlichen Atmosphäre beitrug.
Ein Ort des Gedenkens und der Würdigung
Die Verabschiedung von Pfarrer Reichelt war eine emotionale Angelegenheit. Superintendentin Elke Rosenthal überbrachte ihm und seiner Frau Ulrike die besten Wünsche und dankte für ihren unermüdlichen Einsatz. Während der Feierlichkeiten wurde deutlich, wie stark Pfarrer Reichelt und seine Frau die Gemeinde prägten. Ulrike Reichelt unterstützte ihren Mann nicht nur bei Gottesdiensten, sondern war auch aktiv im Gemeindeleben und in der Kinderbetreuung. Die vielen herzlichen Worte, die von den Anwesenden geäußert wurden, verdeutlichten die Wertschätzung, die Pfarrer Reichelt durch seine Gemeinde erfahren hat.
Nach dem Gottesdienst, der mit einem gemeinsamen Lied ausklang, hatten die Besucher die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen in den Kirchsaal und Kirchgarten zusammenzukommen. Dort konnten sie sich austauschen und Erinnerungen an vergangene Jahre mit Pfarrer Reichelt teilen. Diese lockere Atmosphäre bot Raum für persönliche Gespräche und zeigte die Verbundenheit, die die Gemeindemitglieder mit ihrem Pfarrer und seiner Familie hatten. Die ganze Veranstaltung wurde von gutem Wetter begleitet, was das Tagesereignis noch erfreulicher machte.
Ausflüge und Seniorenaktivitäten
In einem ganz anderen Teil Thüringens entdeckten 70 Senioren aus Plaue bei einem Ausflug die Kunst der Kloßherstellung. Eingeladen zu einem Aufenthalt in der Thüringer Kloß-Welt wurde das Nationalgericht mit seinen langen Traditionen vorgestellt. Am 1. Oktober startete die Reise, und vor dem Mittagessen gab es einen lehrreichen Vortrag, der die Teilnehmer in die Geschichte und Zubereitung von Klößen einführte. Die Senioren waren begeistert von den Informationen und dem anschließenden Rundgang durch das Museum, in dem es nicht nur um Klöße ging, sondern auch um verschiedene Utensilien aus der Vergangenheit.
Beeindruckt von der Vielfalt der Ausstellungsstücke, inklusive der Geschichte der DDR-Küche und der Zubereitung von Speiseeis, wurden die Teilnehmer noch auf einen Nachmittagskaffee in der Ölmühle Eberstedt eingeladen. Dort hat die Gruppe mehr über die regionalen Besonderheiten erfahren und genoss musikalische Einlagen von den Betreiberinnen. Solche Ausflüge fördern das Miteinander und die Neugier, sowohl für die Kultur als auch für die eigene Geschichte.
Ähnlich aktiv zeigten sich die Landsenioren aus dem Ilm-Kreis, die am 2. Oktober Mühlhausen besuchten. Auch sie trotzen dem herbstlichen Wetter, um das dortige Bratwurstmuseum zu erkunden, das kürzlich umgezogen ist. Mit einem humorvollen Stadtführer erfuhren sie viel über die Herstellung und die Unterschiede der Thüringer Bratwurst, was mit einem kleinen Seminar endete. Ein "Bratwurstdiplom" wurde den Teilnehmern als Andenken überreicht.
Zusätzlich konnten Kinder aus der Awo-Kita Rabennest eine lehrreiche Exkursion unternehmen. Sie besuchten den Stadthofladen „Grüner Günther“, um verschiedene Obst- und Gemüsesorten kennenzulernen. Die Veranstaltung war interaktiv gestaltet und sorgte für viel Freude und neues Wissen bei den kleinen Entdeckern.
Ein weiterer bewegender Rückblick auf die Wendezeit wurde durch Ronald Seeber aus Arnstadt ermöglicht. In Reaktion auf einen Artikel, der die ersten Demonstrationen im Jahr 1989 thematisierte, hob er hervor, dass es in Arnstadt viel mehr Menschen waren, die sich zusammenfanden, um für Veränderungen einzutreten. Seine Erinnerungen an die Angst vor Verhaftungen während dieser Zeit sind eindrücklich, und er beschreibt, wie die Staatssicherheit damals präsent war. Solche Erinnerungen sind entscheidend, um das kollektive Gedächtnis der Region zu bewahren und zu verstehen.
Diese Ereignisse aus Stadtilm und den umliegenden Gemeinden spiegeln den lebendigen Austausch zwischen Generationen wider. Von der Verabschiedung eines Pfarrers, der fast ein ganzes Leben der Gemeinde gewidmet hat, hin zu den Erlebnissen der Senioren und Kinder in verschiedenen Städten, zeigt sich eine Gemeinschaft, die sich sowohl ihrer Geschichte als auch ihrer Traditionen bewusst bleibt.
Für weitere Informationen über die Geschehnisse im Ilm-Kreis, werfen Sie einen Blick auf die detaillierte Berichterstattung bei www.thueringer-allgemeine.de.
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