Die Städtepartnerschaft zwischen Klosterneuburg und Göppingen ist mehr als nur ein formeller Pakt; sie verbindet zwei Städte mit einer reichhaltigen Geschichte. Diese bemerkenswerte Beziehung begann im Jahr 1971 und hat sich seitdem kontinuierlich entwickelt. Almut Cobet, die erste Bürgermeisterin von Göppingen, erläutert die lebendige Natur dieser Partnerschaft und wie sie im Alltag der beiden Städte gelebt wird.
Historisch gesehen sind Klosterneuburg und Göppingen durch das mittelalterliche Kaisergeschlecht der Staufer verbunden, das in engem Kontakt mit dem fränkischen Geschlecht der Babenberger stand. Dieser historische Zusammenhang ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern dient auch als Fundament für die aktuellen Beziehungen zwischen den Städten. Cobet betont, dass zwischen den Stadtverwaltungen ein reger Austausch stattfindet, was diese besondere Freundschaft verdeutlicht.
Ein aktiver Austausch zwischen den Städten
Die Städte haben einen lebhaften Austausch in verschiedenen Bereichen etabliert, insbesondere im kulturellen Sektor. Die Jugendmusikschulen aus Klosterneuburg und Göppingen organisieren gegenseitige Besuche, um gemeinsame musikalische Erfahrungen zu fördern. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Klosterneuburger Band Funky Spagetti, die bereits zweimal auf dem Marktplatz in Göppingen aufgetreten ist. Das Ensemble begeistert mit einem Repertoire, das vom Funk bis hin zu lateinamerikanischen Klängen reicht.
Cobet führt aus, dass die Städtepartnerschaft auch einige jährliche Traditionen umfasst. So nimmt eine Delegation von Klosterneuburg jedes Jahr am Maientag in Göppingen teil, während umgekehrt eine Göppinger Delegation die Festsitzung in Klosterneuburg besucht. Diese Besuche stärken nicht nur die Bindungen zwischen den Stadtverwaltungen, sondern fördern auch das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft zwischen den Bürgern.
Eine persönliche Anekdote von Cobet verdeutlicht die tiefere Dimension dieser Partnerschaft. Ihr erster Besuch in Klosterneuburg fand bei einem traurigen Anlass statt – dem Ableben des ehemaligen Bürgermeisters Gottfried Schuh. Der Trauergottesdienst in der Stiftskirche Klosterneuburg am 15. September 2022 war ein bewegender Moment, der die Bedeutung von Schuh für die Stadt unterstrich. Cobet beschreibt die Veranstaltung als würdevoll und feierlich, was zeigt, wie sehr auch der menschliche Aspekt dieser Beziehungen geschätzt wird.
Kulturelle Entdeckungen und zukünftige Vorhaben
Im Jahr 2023 war Cobet erneut in Klosterneuburg, dieses Mal begleitete sie eine Delegation aus Göppingen zur Festsitzung. Gemeinsam erkundeten sie das neue Archiv von Klosterneuburg und sammelten wertvolle Ideen für die eigene Archivsituation in Göppingen. Dies zeigt nicht nur das Engagement beider Städte, sondern auch den gegenseitigen Beitrag zur Weiterentwicklung ihrer Infrastruktur und kulturellen Angebote. Cobet hebt hervor, dass Klosterneuburg eine charmante Stadt mit einer reichen kulturellen und historischen Vielfalt ist. Angefangen mit dem beeindruckenden Stift bis hin zu den idyllischen Spazierwegen entlang der Donau und den Hügeln des Wienerwaldes – die Stadt hat eine Menge zu bieten.
Die Bedeutung der Städtepartnerschaft wird auch von der Bevölkerung in Klosterneuburg gut wahrgenommen. Almut Cobet berichtete, dass der Arbeitskreis Klosterneuburg regelmäßig Bürgerbusse organisiert, die von den Einwohnern stark nachgefragt werden. Dieses Engagement der Bevölkerung zeigt, dass das Interesse an den Beziehungen zwischen den beiden Städten lebendig ist.
Diese Städtepartnerschaft ist mehr als nur eine Formalität; sie spiegelt die Verbindungen zwischen Menschen und Kulturen wider, die über geografische Grenzen hinausgehen. Die Erfahrungen und der Austausch zwischen Klosterneuburg und Göppingen sind weiterhin von großer Bedeutung, und es bleibt spannend, wie sich diese Partnerschaft in Zukunft entwickeln wird. Für detaillierte Informationen kann hier nachgelesen werden.