In Neumünster kam es zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem eine 71-jährige Autofahrerin verletzt wurde. Der Vorfall ereignete sich in der Innenstadt, als ein 18-jähriger Autofahrer offensichtlich mit überhöhter Geschwindigkeit in einer Tempo-30-Zone auf eine Kreuzung zufuhr. Die Feuerwehr musste die verunfallte Frau aus ihrem stark beschädigten VW Golf befreien. Laut der Polizei fuhr der junge Mann auf der Christianstraße und verursachte den Crash, als er mit seinem Fahrzeug in die Kreuzung einfuhr. Zeugen berichteten von einer Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h.
In den sozialen Medien machte sich bereits am nächsten Tag das Gerücht breit, dass der 18-Jährige Videos von seinen Hochgeschwindigkeitsfahrten auf TikTok gepostet hatte. Diese Clips wurden angeblich mittlerweile gelöscht. Sönke Petersen, der Sprecher der Polizeidirektion Neumünster, bestätigte, dass die Polizei Kenntnis von diesen Videos habe. In der Folge wurden sowohl der Führerschein als auch das Auto des Beschuldigten beschlagnahmt.
Ermittlungen zu Geschwindigkeitsüberschreitungen
Die Christianstraße, wo der Unfall stattfand, ist stark befahren und wird häufig von Radfahrern und Fußgängern genutzt. Viele Mietshäuser und parkende Autos säumen die Straße. Ein schnelles Fahren in diesem Bereich kann aufgrund der Verkehrssituation als äußerst gefährlich eingestuft werden. Augenzeugen schätzten das Tempo des 18-Jährigen auf eindeutig über 100 km/h, wobei ein vorangegangenes Video von ihm mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h veranschaulichte.
Die Polizei hat entschieden, dass die Zeugenaussagen allein nicht ausreichen, um die genaue Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Unfalls zu bestimmen. Daher wird ein Sachverständiger hinzugezogen, der anhand der Unfallspuren auf der Straße und den Deformationen der Fahrzeuge die Geschwindigkeit prüfen soll. Diese Expertenanalyse könnte Aufschluss darüber geben, mit welchem Tempo der Unfallpassagier unterwegs war.
Strafrechtliche Folgen und mögliche Anklagen
Zusätzlich zu den bereits laufenden Ermittlungen wird auch untersucht, ob das Verhalten des Fahrers möglicherweise als „nicht erlaubtes Kraftfahrzeugrennen“ eingestuft werden könnte. Laut § 315 des Strafgesetzbuches kann dies auch ohne ein offizielles Wettrennen vorkommen, da es ausreicht, wenn ein Fahrer in rücksichtsloser Weise versucht, mit überhöhter Geschwindigkeit zu fahren.
Im Falle einer Verurteilung drohen dem jungen Fahrer nicht nur der Verlust des Führerscheins, sondern auch Geldstrafen und eventuell sogar Freiheitsstrafen. Wenn durch seine riskante Fahrweise Personen zu Schaden kommen, könnte dies im schlimmsten Fall mit einer Haftstrafe zwischen einem und zehn Jahren geahndet werden, je nach Schwere des Vorfalls. Weitere Details zur Situation sind in einem Bericht auf www.kn-online.de zu finden.