Eutin, die Stadt der stillen Geschäfte! Das ehemalige LMK-Kaufhaus, das seit Jahren ein Schatten seiner selbst ist, beschert Eutin nicht nur triste Wände, sondern auch einen herben Verlust an Gewerbesteuereinnahmen. Die Schaufenster sind mit Plakaten verklebt, der Kundenverkehr längst Vergangenheit. Der Unmut gegenüber dem nicht mehr sichtbaren Eigentümer, Thomas Menke, wächst im Stadtentwicklungsausschuss. Seine einzige Antwort auf die eindringlichen Anfragen der Politiker? Stille! Ein Vorschlag driftet durch die Luft: die Einführung einer Strafsteuer für leer stehende Immobilien.
„Eine solche Steuer könnte ungerechtfertigte Spekulationen vermeiden“, erklärt Hans-Wilhelm Hagen, der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Eutin. Doch er hat auch eine merkwürdige Botschaft: „In Eutin ist Bewegung, die Eigentümer bemühen sich, Mieter zu gewinnen.“ Währenddessen bleibt die Stadt in Antworten schüchtern; eine Sprecherin sagte nur, man sei im Austausch mit den Eigentümern. Aber der große Stillstand steht an, denn Menke schweigt im Einflussreich. Und wo bleibt die Antwort auf die Frage, wie Eutin mit drei großen Leerständen umgehen soll, darunter der verlassene Sky-Markt und das seit Monaten sanierte Eckgebäude an der Peterstraße?
Bereits gescheitert: bundesweiter Vorstoß zur Leerstandssteuer
In der Vergangenheit schwebte die Idee einer bundesweiten Leerstandssteuer durch Deutschland. Landau in Bayern wagte den ersten Schritt und wollte 2 Prozent des Immobilienwertes pro Jahr als Steuer einführen – der Vorschlag scheiterte kläglich. Stattdessen wurden Strafzahlungen für ungenutzte Wohnungen beschlossen. Wo bleibt die Gerechtigkeit für die Verbraucher? Eutins Bürgermeisterin Katrin Engeln und andere lokale Stimmen warnen vor einem Eingriff in die Eigentumsrechte der Besitzer. „Niemand kann gezwungen werden“, sagt sie. Auch Thomas Buchholz verweist auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Eigentümern, anstelle von drakonischen Maßnahmen gegen den Leerstand.
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