In Dithmarschen, Schleswig-Holstein, schlägt das Herz einer ganz besonderen Familie! Eine Frau hat sich 2022 um das verwaiste Rehkitz Timmi gekümmert, und jetzt, zwei Jahre später, sind die beiden unzertrennlich. Was für eine außergewöhnliche Geschichte: Bei dieser Frau schläft ein Reh im Wohnzimmer! Ein ganz normales Familienleben, könnte man sagen.
Alles begann, als Timmi vor zwei Jahren nach einem tragischen Wildunfall ohne seine Mutter zurückgelassen wurde. Die ehemalige Landwirtin Ati, die von ihrem Neffen, einem Jäger, von dem Vorfall erfuhr, nahm das etwa eine Woche alte Reh auf und päppelte es mit hochwertiger Biestmilch auf. Ursprünglich sollte Timmi wieder in die Wildnis entlassen werden, doch das kleine Tier hatte andere Pläne und bleibt lieber bei seiner „Mama“. „Er wollte nicht weg“, gesteht Ati der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Timmis Rückkehr ins Zuhause
Timmi hat ein freies Leben im Garten, kommt und geht, wie er will, und erfreut sich an den Streicheleinheiten seiner Pflegefrau. „Morgens schnüffelt er an meinen Ohren“, erzählt Ati, und es ist klar, der vierfüßige Freund genießt jede Minute in seinem menschlichen Zuhause. Ein Transponder um den Hals sorgt dafür, dass Jäger wissen, wo Timmi sich aufhält – und das ist gut so, denn Sicherheit hat Vorrang!
Fachleute warnen vor engen Bindungen zu Wildtieren
Doch während diese Verbindung zwischen Mensch und Tier als einmalig und herzerwärmend gilt, warnen Wildbiologen wie Frank Zabel vor der Aufzucht von Wildtieren in menschlicher Obhut. „Wildtiere sind keine Kuscheltiere“, sagt er. Damit solche Tiere in der Wildnis überleben können, müssen sie in Gruppen aufgezogen werden, nicht alleine oder zu stark an Menschen gewöhnt sein. Der liebe Timmi könnte eines Tages Schwierigkeiten haben, sich in der Natur zurechtzufinden, wenn er sich von Menschen zu sehr angezogen fühlt.
Obwohl Timmi als Einzelfall erscheint, gibt es noch mehr Geschichten in Atis Garten. 2023 zog sie weitere fünf Rehkitze auf, von denen drei noch regelmäßig zu Besuch kommen. Die Zukunft bleibt ungewiss, doch eines ist sicher: Timmi und seine menschliche Mama, das ist eine Geschichte, die berührt!