Am vergangenen Wochenende kursierten im Nordsaarland zahlreiche Fotos und Videos eines vermeintlichen Wolfes in den sozialen Medien. Experten stellten jedoch schnell klar, dass es sich um einen entlaufenen Wolfhund handelt. Dieser konnte am Montagmorgen wieder eingefangen werden, nachdem er am Samstag in Urexweiler als vermisst gemeldet wurde.
Die Aufnahmen, die vom Bostalsee, Winterbach, Oberthal und auf einer Landstraße zwischen Braunshausen und Buweiler stammten, zeigten ein Tier, das dem wolfartigen Erscheinungsbild täuschend ähnlich war. Die Sichtungen wurden vom Institut für Wolfsmonitoring und -forschung (LUPUS) bestätigt. Es handelt sich um einen Tschechoslowakischen Wolfhund, der für Laien schwer von echten Wölfen zu unterscheiden ist.
Ursprung des Wolfhundes
Wolfhunde sind das Ergebnis einer Züchtung zwischen Karpatenwölfen und Schäferhunden, die in der ehemaligen Tschechoslowakei stattfand. Diese spezielle Rasse erhielt 1982 in ihrem Ursprungsland den Status einer eigenständigen Rasse. Neben der optischen Ähnlichkeit mit Wölfen zeichnen sich Wolfhunde auch durch ein ähnliches Verhalten aus, was sie für viele Menschen zu einem interessanten, aber potenziell besorgniserregenden Haustier macht.
Nichtsdestotrotz wurden in letzter Zeit auch echte Wölfe im Saarland gesichtet, darunter ein Individuum, das vor etwa zwei Monaten in Heusweiler beobachtet wurde. Angesichts dieser Entwicklungen plant das Saarland, Ende Oktober offiziell zum "Wolfspräventionsgebiet" zu werden. Dies bedeutet, dass Weidetierhalter, die von Räubern betroffen sind, entschädigt werden und der Bau von speziellen Schutzmaßnahmen wie Zäunen gefördert wird.
Die Sache ist jedoch nicht ganz ohne Kontroversen. Vor allem tierhaltende Betriebe äußern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Tiere. Die Bestimmungen zur Wolfsprävention zielen darauf ab, eine Balance zwischen dem Schutz der Wildtiere und der Sicherheit der Weidetiere zu finden. Über diesen Vorfall sowie die Gefahren, die von Wolfshunden und Wölfen ausgehen, hat auch die SR info Nachrichten am 21.10.2024 berichtet.
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