In der kleinen Gemeinde Oberemmel im Landkreis Trier-Saarburg wurde kürzlich ein neues “ grünes Klassenzimmer“ eröffnet, das junge Lernende weg von den klassischen Lehrmethoden und hin zu einem praktischen und naturbezogenen Ansatz führt. Mit einem angenehmen 20-minütigen Fußweg von der Grundschule können die Schüler der Klassen 1 bis 4 in dieses Waldareal eintauchen, welches als lebendiger Lernort dienen soll. Hierbei stehen Themen wie Naturschutz, Klimawandel und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt des interaktiven Unterrichts.
Die Idee hinter dem „grünen Klassenzimmer“ wurde von der Verbandsgemeinde und dem Forstamt Saarburg ins Leben gerufen. Der Revierleiter Jan Maas erläutert, dass der Standort nicht nur sicher ist, sondern auch langfristig genutzt werden kann, da die Fläche noch relativ jung ist. Diese Aspekte sind entscheidend, um das Projekt nachhaltig zu gestalten, ohne dass es aufgrund der klimatischen Veränderungen nach kurzer Zeit eingestellt werden muss.
Vielseitige Nutzung durch Schulen
Die Grundschule Oberemmel ist bereits die neunte Schule, die von diesem Konzept profitiert, wobei gleich drei Schulen in der Umgebung die Möglichkeit haben, hier die Natur zu erkunden. Besonders interessant ist, dass auch die Don-Bosco-Schule, eine Förderschule, die Gelegenheit erhält, das Areal für verschiedene Klassenstufen zu nutzen. Dies ermöglicht den älteren Schülern, erste Kontakte zur Forstwirtschaft zu knüpfen und sich in ein potenzielles Berufsbild hineinzuschnuppern.
Der Schulleiter Michael Roth zeigt sich überaus erfreut über die Initiativen, die den Schülern einen Zugang zu praktischen Erfahrungen im Wald bieten. Bereits zu verschiedenen Jahreszeiten haben Klassen das neue Areal besucht, um auf Entdeckungsreise zu gehen und dabei selbstständig zu forschen. Mit Unterstützung von Bestimmungsbüchern und Ausstattungen wie Becherlupen erhalten die Kinder wertvolle Werkzeuge, um das Ökosystem Wald besser zu verstehen.
Gemeinschaft und Engagement
Die Bedeutung des Projekts geht über den Bildungsauftrag hinaus, wie Guido Wacht, der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Konz, betont. Er hebt hervor, dass solche kreativen Unternehmungen den Schulalltag bereichern und es den Kindern ermöglichen, sich näher mit der Natur zu identifizieren. Die Gemeinde selbst unterstützt das Projekt durch finanzielle Mittel, unter anderem von der Sparkasse Trier, und zeigt damit Wertschätzung gegenüber der ehrenamtlichen Arbeit der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung, die dieses Konzept entwickelt hat.
Die Begeisterung für das neue Waldprojekt ist in den Schulen und bei den Kindern spürbar. Schüler wie der neunjährige Marius schätzen die Möglichkeit, bei Sachkundeprojekten den Wald zu erkunden und sich aktiv mit der Natur auseinanderzusetzen. Auch die Zehnjährige Marie und ihr Klassenkamerad Jonas haben Freude daran, etwas über die heimische Flora und Fauna zu lernen, während sie ausreichend Platz zum Spielen und Toben haben.
Der Ortsbürgermeister von Wiltingen, Reinhard Orth, hebt die Vorteile hervor, die dieses Projekt für die Dorfgemeinschaft mit sich bringt. Er erinnert sich daran, wie wichtig es für ihn war, als Kind im Wald zu spielen, und sieht in der Bereitstellung dieses Areals eine Möglichkeit, die Bindung zwischen den Kindern, dem Dorf und der Natur zu stärken. Das Projekt schafft nicht nur Bildungschancen, sondern fördert auch das Gemeinschaftsgefühl unter den jungen Bewohnern der Region.
Der Erfolg des „grünen Klassenzimmers“ in Oberemmel zeigt, wie wichtig es ist, Kinder frühzeitig an die Themen Umwelt und Natur heranzuführen. Die Kombination aus praktischem Lernen und dem Erlebnis von Freiheit im Freien bereichert die pädagogische Landschaft und wird sicherlich auch in Zukunft ein fester Bestandteil des Lehrplans der teilnehmenden Schulen bleiben. Diese innovative Perspektive auf das Lernen ist ein Schritt in die richtige Richtung, um junge Menschen für einen achtsamen Umgang mit ihrem Umfeld zu sensibilisieren. Unterstützende Institutionen wie die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung spielen dabei eine entscheidende Rolle, um solche Projekte zu realisieren und nachhaltig zu fördern.
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