DeutschlandOstalbkreis

ÖPNV neu denken: OstalbMobil präsentiert kreative Lösungen für ländliche Region

Am 13. und 14. September fand im Ostalbkreis das erste ländliche Treffen der Fahrgastbeiräte statt, wo 62 engagierte Ehrenamtliche mit Verkehrsminister Winfried Hermann und Landrat Joachim Bläse darüber diskutierten, wie der ÖPNV bis 2030 attraktiver gemacht und die Fahrgastzahlen verdoppelt werden können!

Am 13. und 14. September fand in Ostalbkreis ein bedeutsames Treffen der Fahrgastbeiräte aus ganz Deutschland statt, welches bereits die neunte Ausgabe dieser bundesweiten Versammlung war. Anders als in den Vorjahren, die meist in Großstädten stattfanden, betraten die Teilnehmer diesmal das ländliche Terrain. Der Fahrgastbeirat von OstalbMobil, unter der Leitung von Ingrid Gottstein, war für die Ausrichtung verantwortlich. Die zentrale Frage der Veranstaltung lautete: „Wie steigern wir die Attraktivität des ÖPNVs im ländlichen Raum?“

In Deutschland engagieren sich in den Fahrgastbeiräten zahlreiche Ehrenamtliche. Sie setzen sich dafür ein, die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu fördern, indem sie die Anliegen der Fahrgäste an die jeweiligen Verkehrsverbünde weiterleiten. Dies unterstrich auch das Landratsamt in seiner Pressemitteilung, als Landrat Joachim Bläse und Verkehrsminister Winfried Hermann 62 Fahrgastbeiräte und -rätinnen, davon 37 aus anderen Bundesländern, im Ostalbkreis willkommen hießen.

Impulse und Diskussionen für die Zukunft

Winfried Hermann hielt einen aufschlussreichen Impulsvortrag, in dem er das Ziel umriss, die Fahrgastzahlen im ÖPNV in Baden-Württemberg bis 2030 zu verdoppeln. Dies ist ein ehrgeiziges Vorhaben, das innovative Ansätze in der Mobilitätsförderung erfordert. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion mit Hermann, Bläse, sowie weiteren Experten des ÖPNV statt, die sich mit der Frage auseinandersetzten, ob der ÖPNV im ländlichen Raum „auf der Strecke bleibt“. Die Diskussion offenbarte zahlreiche Probleme, die es zu bewältigen gilt.

Kurze Werbeeinblendung

Der Leiter des Geschäftsbereichs für Nachhaltige Mobilität im Landratsamt, Ingo-Benedikt Gehlhaus, und Arne Behrens, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds OstalbMobil, äußerten sich zur aktuellen Situation im öffentlichen Verkehr. Fabian Amini von Arverio, einem Bahnunternehmen, das früher als GoAhead bekannt war, unterstützte die Ausführungen und legte ebenfalls die Herausforderungen dar, die im ländlichen Raum bestehen.

Innovative Projekte und Integration

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Treffens war der Rückblick des Fahrgastbeirats OstalbMobil auf seine zehnjährige Tätigkeit. Der Beirat präsentierte zudem geplante Projekte, darunter die Initiative „Schüler zu Mobilitätshelfern in Bussen ausbilden“ und „Bushaltestellen-Gymnastik“. Für beide Projekte werden noch Sponsoren gesucht, um deren Umsetzung zu sichern.

Unter dem Motto „Haltestellen-Gymnastik“ soll an den Bushaltestellen, wie etwa an der Stuttgarter Straße in Aalen, ein innovativer Ansatz eingeführt werden. Diese Gymnastikübungen, an denen auch der Landesverkehrsminister teilnahm, zielen darauf ab, die Wartezeiten für Fahrgäste an den Haltestellen angenehmer zu gestalten. Langeweile während der Wartezeit ist ein häufiges Problem, das die Nutzung des ÖPNVs weniger attraktiv macht, betonten die Organisatoren.

Ein wichtiges Ziel dieses Programms ist es auch, Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen anderer Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren. Geplant in Zusammenarbeit mit dem Verein „Behinderte helfen Nichtbehinderten“, sollen die Jugendlichen Empathie und Hilfsbereitschaft entwickeln, indem sie praktische Erfahrungen mit Rollstühlen, Rollatoren und altersbedingten Einschränkungen sammeln.

Für die Haltestellen-Gymnastik wird die AOK-Gesundheitskasse Ostwürttemberg als Kooperationspartner gewinnen. Die Inhalte der Übungen werden durch ansprechende Plakate an den Haltestellen kommuniziert und sollen sowohl im Sitzen als auch im Stehen ausgeführt werden können.

Die positive Resonanz dieser Veranstaltung zeigt, dass es ein starkes Interesse an der Verbesserung des ÖPNVs im ländlichen Raum gibt und innovative Ansätze zur Steigerung der Attraktivität unumgänglich sind. Wie www.schwaebische.de berichtet, ist der Weg weit, aber die ersten Schritte sind bereits gemacht, um die Mobilität in ländlichen Räumen zu fördern.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"