Am Donnerstagabend fand eine plötzliche Schließung des Hagebaumarkts an der Georgstraße in Euskirchen statt, die für Verwirrung und Besorgnis sorgte. Der zunächst für Ende des Jahres angedachte Ausstieg des Baumarktes wird nun vorgezogen, da aus städtischer Sicht dringender Handlungsbedarf besteht. Auf dem Aushang am Eingang wird von einer Betriebsstörung gesprochen, jedoch ist die Situation weitaus komplexer.
Harald Stolz, der Betreiber des Marktes, erklärte, dass im Rahmen einer Brandschau mit städtischen Vertretern Bedenken bezüglich der Statik des Gebäudes geäußert wurden. Bei dieser Überprüfung kam ans Licht, dass die aktuelle Stabilität des Bauwerks nicht mehr gewährleistet ist. „Um 18 Uhr haben die städtischen Mitarbeiter alle dazu aufgefordert, das Gebäude zu verlassen“, so Stolz weiter. Diese Anweisung geschah nicht ohne Grund: Der Boden in der Markthalle hatte sich während des Tages angehoben, was dazu führte, dass eine Feuerschutztür nicht mehr schloss. „Die Feuerwehr macht berechtigterweise nicht mit“, betont Stolz und verweist dabei auf die bereits durchgeführten Reparaturen nach der Flutkatastrophe.
Überprüfung der Statik
Die Schließung soll solange andauern, bis ein unabhängiger Statiker eine Unbedenklichkeitserklärung abgibt. Die Dringlichkeit dieser Maßnahme ist evident, da Stolz unterstreicht, dass er den Statiker nicht direkt beauftragen kann. Dies muss der Eigentümer der Immobilie tun. Sollte bis Ende der Woche keine positive Rückmeldung erfolgen, sieht Stolz keine Möglichkeit mehr, den Markt zu eröffnen. Gleichzeitig weist er jedoch darauf hin, dass sich nicht nur die Situation des Bodens verschlechtert hat, sondern auch Teile des Marktes sich in den letzten Jahren merklich absenkten.
„Eine Stelle im Markt hat sich um fünf Zentimeter angehoben, was die Stadt ebenfalls zur Schließung bewegt hat“, erklärt der Geschäftsführer. Diese Bedrohung der Sicherheit sei nicht tragbar, und auch Stolz hat Verständnis für die Entscheidung der Stadt, den Markt vorerst zu schließen. „Es könnte ja jemand stolpern, selbst wenn alles abgesichert ist“, fügt er hinzu.
Die Stadt Euskirchen hat zu den Vorgängen und den bestehenden Bedenken bisher keine offiziellen Informationen veröffentlicht, beruft sich jedoch auf laufende Verfahren, was Fragen zur Transparenz aufwirft. Diese Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie wichtig die kontinuierliche Überprüfung von Baumaßnahmen und die Sicherheit öffentlicher Gebäude sind.
Für einen tieferen Einblick in die Situation, siehe den Bericht auf www.ksta.de.
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