Euskirchen

Euskirchen setzt ein Zeichen: Brötchentüten gegen Gewalt an Frauen!

Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, setzen die mutigen Mitarbeiterinnen der Euskirchener Frauenberatungsstelle ihre eindrucksvolle Brötchentüten-Kampagne fort! Diese Aktion zielt darauf ab, auf das drängende Problem der häuslichen Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Unter dem kraftvollen Motto „Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte“ beteiligen sich zahlreiche Bäckereien im Kreis Euskirchen und drucken wichtige Notrufnummern sowie Informationen für betroffene Frauen auf die Brötchentüten.

Mit Unterstützung von Barbara Brieden, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Euskirchen, werden die Tüten mit frischen Weckchen gefüllt. Das Ziel? Ein starkes Zeichen der Solidarität und Unterstützung für alle Frauen, die unter häuslicher und sexualisierter Gewalt leiden. Die Frauenberatungsstelle des Vereins „Frauen helfen Frauen“ betont die Dringlichkeit dieser Aktion und die Notwendigkeit, das Bewusstsein für dieses ernsthafte Problem zu schärfen.

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Alarmierende Statistiken

Die erschreckenden Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut einer aktuellen europäischen Studie erfahren etwa 30 Prozent aller Frauen und Mädchen ab 15 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt in einer Beziehung. Im Kreis Euskirchen suchen jährlich fast 300 Frauen Hilfe, um sich aus der Gewaltspirale zu befreien. Oft beginnt die Gewalt schleichend mit Abwertungen und Drohungen, bevor sie in körperliche Übergriffe umschlägt. Für viele Frauen ist es eine enorme Herausforderung, sich aus solch gewalttätigen Beziehungen zu lösen, und die Auswirkungen betreffen häufig auch Kinder und Jugendliche, die in einem Klima der Angst leben.

Ida Prinz-Hochgürtel, Frauenseelsorgerin des Bistums Aachen, verteilt 10.000 Brötchentüten in den Bäckereien im Süden des Kreises Euskirchen. Sie hebt hervor, dass häusliche Gewalt auch in ländlichen Regionen wie der Eifel ein oft verschwiegenes Thema ist. „Die Harmonie in männlich geprägten Dorfgemeinschaften wird oft höher bewertet als das Schicksal von Frauen und Kindern“, erklärt sie. Ellen Mende von der Frauenberatungsstelle appelliert eindringlich an Angehörige und Nachbarn: „Schaut hin! Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher!“

Quelle/Referenz
ksta.de

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