In Duisburg sorgt das innovative Kirchenmobil, liebevoll „Marienkäfer“ genannt, für Aufsehen! Dieses mobile Seelsorge-Angebot bringt die Kirche direkt zu den Menschen – sei es auf dem Friedhof oder dem Wochenmarkt. Sr. Ursula Preusser und ihr engagiertes Team sind nicht nur für die Trauernden da, sondern bieten auch einen Ort der Begegnung und des Austauschs. „Wir sind einfach nur hier“, erklärt Sr. Ursula, und genau das scheint die Menschen zu beruhigen. Sie können einen Kaffee genießen, ohne sich zu einer Anmeldung oder einem Gespräch gedrängt zu fühlen.
Die Reaktionen der Passanten sind überwältigend positiv. Viele Menschen sind überrascht, dass die Kirchenvertreter keine versteckten Absichten verfolgen. „Wie cool ist das denn?“, sagt ein Besucher, der zunächst nur einen Kaffee wollte. Die Gespräche sind vielfältig: Von der Grabpflege bis hin zu Erinnerungen an frühere Zeiten in der Nachbarschaft. „Es ist wichtig, dass hier jemand steht und Zeit hat“, betont Sr. Ursula, während sie von berührenden Begegnungen berichtet, die sie mit den Menschen hatte. Eine Frau, die ihre Sorgen teilte, wurde durch eine kleine Geste der Zuwendung tief berührt.
Ein Ort der Begegnung
Das Kirchenmobil ist nicht nur auf dem Friedhof aktiv, sondern auch auf Veranstaltungen wie dem Adventsmarkt oder dem Frühlingsmarkt. Diese Präsenz schafft eine Verbindung zwischen der Kirche und dem alltäglichen Leben der Menschen. „Manchmal braucht es keine Worte“, reflektiert Sr. Ursula über die stille Unterstützung, die sie den Menschen bietet. Die Friedhofskultur in Deutschland, die seit 2020 als immaterielles Kulturerbe anerkannt ist, wird durch solche Initiativen lebendig gehalten. Hier wird nicht nur getrauert, sondern auch erinnert und gedenkt – und das auf eine ganz besondere Art und Weise.