06.10.2024, 13:43 Uhr
Braunschweig. Eine neue Initiative von Wissenschaftlern aus Braunschweig hat zum Ziel, den Einfluss von Muskelaufbau auf die menschliche Gesundheit genauer zu untersuchen. Diese Forschungsanstrengungen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt werden, könnten bedeutende neue Erkenntnisse für die Förderung der allgemeinen Gesundheit liefern. Die Technische Universität Braunschweig ist Teil der Forschungsgruppe mit dem Namen „HyperMet: Effekte von Muskelhypertrophie und -atrophie auf die Stoffwechselgesundheit“.
Wichtige Partner in diesem Projekt sind die Technische Universität München, die Ludwig-Maximilians-Universität München sowie die Helmholtz München. Die Braunschweiger Forscher, die sich auf den Metabolismus spezialisiert haben, erhalten etwa 560.000 Euro Förderung für ihre Forschungen.
Forschungsschwerpunkt: Muskelmasse und Gesundheit
Im Zentrum des Projekts „HyperMet“ steht die Analyse des Zusammenhangs zwischen Muskelaufbau und dessen positiven Effekten auf die Gesundheit. Muskelatrophie, die den Verlust der Muskelmasse beschreibt, kann beispielsweise durch Alterung oder schwere Erkrankungen verursacht werden. Das Gegenteil, die Muskelhypertrophie, tritt auf, wenn Muskeln durch Training oder körperliche Belastung wachsen. Die Forschungsarbeit will die unterschiedlichen Auswirkungen dieser beiden Prozesse auf die Stoffwechselgesundheit entschlüsseln.
Die Forschungsgruppe hat sich das Ziel gesetzt, herauszufinden, wie eine gezielte Muskelentwicklung helfen kann, gesundheitliche Probleme wie Stoffwechselstörungen zu vermeiden. Muskelabbau führt oft zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten wie Diabetes, was die Dringlichkeit dieser Forschung verdeutlicht. Durch die Analyse der biochemischen Verbindungen im Körper möchten die Forscher Mechanismen identifizieren, die positive Effekte des Muskelaufbaus maximieren können.
Prävention durch Muskelaufbau
Die Ergebnisse dieser Projekte könnten dazu beitragen, neue therapeutische Ansätze zu entwickeln, die nicht nur zur Prävention von Stoffwechselerkrankungen, sondern auch zum Muskelschutz während Krankenhausaufenthalten, wie auf Intensivstationen, dienen können. „Unser Ziel ist es, das Verständnis für die Rolle der Muskulatur im Stoffwechsel zu erweitern und neue Ansätze für eine gezielte Gesundheitsförderung zu entwickeln“, sagt Prof. Karsten Hiller von der TU Braunschweig.
Eine alternde und weniger bewegungsaktive Gesellschaft macht das Thema besonders relevant. Studien zeigen, dass Muskelatrophie mit negativen Gesundheitseffekten verbunden ist, während Muskelhypertrophie zahlreiche Vorteile wie Gewichtsreduktion und eine bessere Blutzuckerregulation mit sich bringt. Dies sind wichtige Faktoren, die die Lebensqualität von Menschen erheblich beeinflussen können.
Das Forschungsprojekt umfasst insgesamt neun Teilprojekte, wovon eines als „HyperFlux“ bekannt ist. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit bringt das Fachwissen von verschiedenen Forschungsstandorten zusammen, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Muskulatur und Stoffwechsel umfassend zu analysieren.
Die TU Braunschweig leistet dabei einen entscheidenden Beitrag durch ihre internationale Expertise in der metabolischen Flussanalyse. Diese Technik ermöglicht es, wie Nährstoffe im Körper verarbeitet werden und welche spezifischen Stoffwechselwege dabei aktiv sind. So können die Forscher sehr präzise untersuchen, wie Muskelmasse auf den Gesundheitszustand wirkt und welche metabolischen Prozesse dies beeinflussen.
Durch ihre fortschrittliche Methodik erhoffen sich die Braunschweiger Wissenschaftler entscheidende Fortschritte im Verständnis der biochemischen Vorgänge, die für eine optimale Gesundheit unerlässlich sind. Diese Forschung könnte somit nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft von Bedeutung sein, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheitsvorsorge haben.
Die Expertise des Braunschweiger Labors in der metabolischen Flussanalyse hat sich in den letzten Jahren als wegweisend erwiesen, und die engagierten Wissenschaftler der TU Braunschweig wurden gezielt von ihren Kollegen aus dem internationalen Forschungskonsortium eingeladen, an diesem bedeutsamen Projekt mitzuwirken. Diese globale Zusammenarbeit verdeutlicht die Wichtigkeit der deutschen Wissenschaftler auf dem Gebiet der metabolischen Forschung und deren Potential, die Rolle der Muskulatur im Stoffwechsel weiter zu beleuchten.
Für weitere Informationen zur Thematik und zu den Hintergründen dieses bedeutenden Forschungsprojekts besuchen Sie regionalheute.de.
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