Emsland / Grafschaft Bentheim (ots)
Am 9. November 2024 wurde der Jahrestag der schrecklichen Reichspogromnacht von 1938 in mehreren Städten innerhalb des Polizeiinspektionsbereichs Emsland/Grafschaft Bentheim eindrucksvoll begangen. Eine bewegende Zusammenkunft, die den Opfern nationalsozialistischer Gewaltverbrechen gewidmet war, fand dabei in einem friedlichen Rahmen statt. Hierbei wurde die ungebrochene Bedeutung des Erinnerns emphatisch unterstrichen.
In Lathen kamen 23 Menschen am Gedenkstein der ehemaligen Synagoge zusammen, während die Stadt Meppen mit 120 Teilnehmern am jüdischen Ehrenmal aufwarten konnte. Höhepunkt der Gedenkfeiern war ein Gedenkgottesdienst in Haren, zu dem etwa 150 Menschen in der St.-Johanniskirche zusammenkamen. Haselünne bot einen eindrucksvollen Schweigemarsch, wo rund 50 Teilnehmer in ehrendem Gedenken zu den Stolpersteinen zur evangelisch-lutherischen Kirche wanderten. Weitere Gedenkveranstaltungen zogen in Bad Bentheim, Nordhorn, Neuenhaus und Lingen zahlreiche Teilnehmer an, die sich zusammenfanden, um ihren Respekt zu zollen.
Friedliche Zusammenkünfte und lebendige Erinnerungen
In Bad Bentheim gedachten 75 Personen an der Synagogenstiege in der Wilhelmstraße. Nordhorn erlebte eine beeindruckende mobile Gedenkveranstaltung, bei der sich 200 Teilnehmer versammelten – Schüler der Oberschule Deegfeld und Bürgermeister Berling gaben zudem bewegende Beiträge. Neuenhaus versammelte 100 Teilnehmer in der Klinkhamerstraße, während in Lingen jedoch lediglich 50 Personen zu einem Gedenkgottesdienst in der St.-Bonifatius-Kirche kamen, gefolgt von einer Kranzniederlegung am Lern- und Gedenkort Jüdische Schule mit etwa 80 Teilnehmern.
Die Veranstaltungen wurden von einer sichtbaren Polizeipräsenz begleitet, die von den Anwesenden mit Dankbarkeit begrüßt wurde. In ruhiger, besinnlicher Atmosphäre unterstrichen die Teilnehmer ihre Verantwortung, die Erinnerung an die Gräuel der Reichspogromnacht wachzuhalten und für Toleranz sowie Menschlichkeit einzutreten. Ein eindrucksvolles Zeichen des Zusammenhalts gegen das Vergessen, das in allen Städten für eine nachdrückliche Botschaft sorgte!