Wismar

Josi Wismar: Mit Tränen zum Erfolg – Der Star von BookTok begeistert!

Die Frankfurter Buchmesse war am vergangenen Samstag Schauplatz einer emotionalen Preisverleihung, bei der die 25-jährige Autorin Josi Wismar den begehrten Preis als #BookTok Autorin entgegennahm. Tränen der Freude sowie überraschende Glücksmomente prägten ihren Auftritt, denn mit diesem Erfolg hatte die Mainzerin selbst nicht gerechnet.

Wismar, die seit ihrem Debüt im Jahr 2022 vier weitere Bücher veröffentlicht hat, ist zudem eine aktive Content-Creatorin. Auf ihrem TikTok-Kanal @josiwismar teilt sie regelmäßig Videos und führt wöchentlich einen Podcast mit ihrer besten Freundin Sarah, in dem sie über Bücher diskutieren. Dabei zeichnet sich Wismar durch einen besonderen Stil aus, welcher eine persönliche Verbindung zur Leserschaft herstellt.

Der Weg zur Autorin

Im Interview berichtete sie, wie sie zu ihrem Traum, Schriftstellerin zu werden, fand. „Ich hatte immer diesen Wunsch, Autorin zu sein“, erklärt sie, „aber eher wie ein Hobby, das man schwer verwirklichen kann.“ Die Inspiration durch Plattformen wie TikTok und Bookstagram, wo sie sah, dass andere Autorinnen und Autoren erfolgreich Bücher veröffentlichten, war für sie entscheidend. Eine befreundete Autorin führte sie schließlich zu ihrer Literaturagentin, die an ihrem Potential glaubte.

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Wismars Romane, darunter die „Amber Falls“-Trilogie und die „Wild-Hearts“-Reihe, spielen in der Regel in den USA und Kanada. Diese Wahl war nicht Zufall, denn die Autorin verrät, dass sie während eines Kanadaurlaubs in das Land verliebt war, was einen großen Einfluss auf ihre Schreibweise hatte. „Es war wirklich hilfreich, die Schauplätze aus erster Hand zu erleben, das hat meine Erzählweise bereichert“, so Wismar.

Oft gefragt, wie sie ihre hohe Produktivität erreicht, betont Wismar den nötigen „Zwang“, der sie antreibt. „Ich habe viel Zeit in das Schreiben investiert und das wurde belohnt“, führt sie aus. Anfangs war es eine Herausforderung, Studium, Schreiben und ihre Social-Media-Präsenz unter einen Hut zu bringen. Dennoch ist sie mit einem Freund im Podcast weiter aktiv, obwohl sie einen Teil des Drucks, um regelmäßig Bestseller zu produzieren, abgebaut hat.

Interaktion mit der Community

Ein zentraler Aspekt von Wismars Erfolg liegt in ihrer Interaktion mit der Community, die insbesondere aus jungen Frauen besteht. Sie hebt hervor, wie wichtig es ist, auf Nachrichten und Kommentare zu reagieren, um eine authentische Verbindung aufzubauen. „Es ist wichtig, I ihnen auf Augenhöhe zu begegnen“, sagt Wismar und stellte klar, dass in ihrer Welt niemand über den anderen steht.

Allerdings geht es in dieser Community oft um mehr als nur unterhaltsame Geschichten. Wismar äußert kritische Gedanken zu Trends innerhalb der BookTok-Szene, einschließlich der Zunahme von Dark Romance, bei denen oft Sexualisierung und Gewalt romantisiert werden. „Das Problem ist, dass viele junge Mädchen auf diesen Zug aufspringen und das für normal halten“, warnt sie. Wismar plädiert dafür, dass Altersempfehlungen für Bücher wichtiger wären, um jüngeren Lesern ein sicheres und reflektiertes Leseerlebnis zu bieten.

In erkenntnisreicher Weise thematisiert Wismar, dass diese Art von Literatur häufig wichtigere Themen wie Sexualität und Identität aufwirft. „Es gibt Studien, die zeigen, dass Frauen an solchen Themen interessiert sind, da sie oft selbst von Verbrechen betroffen sind“, anmerkt sie und weist darauf hin, dass die richtigen Diskussionen darüber notwendig sind, um verantwortungsbewusste Lektüre zu fördern.

Ihr Verhältnis zu Denis Scheck, einem prominenten Literaturkritiker, wurde ebenfalls angesprochen. Eine Art Online-Konflikt zwischen den beiden entstand, als Scheck die Bücher von BookTok in einer kritischen Art und Weise bewertete. „Klar, das ist sein Recht, aber es ist falsch, eine ganze Community und Szene von oben herab abzulehnen“, sagt Wismar weiter und glaubt, dass Autoren schreiben sollten, was für sie relevant ist, unabhängig von der Meinung eines etablierten Kritikers.

Josi Wismar steht damit für eine neue Generation von Autorinnen, die mit ihren Werken nicht nur unterhalten, sondern auch gesellschaftliche Themen anstoßen wollen. Sie ist ein lebendiges Beispiel, dass der moderne Weg zum Schreiben durch soziale Medien nicht nur Herausforderungen, sondern auch viele Möglichkeiten für kreative Ausdrucksformen bietet.

Quelle/Referenz
faz.net

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