Im Rostocker Stadtzentrum, genauer gesagt am Kröpeliner Tor, hat sich vor Kurzem ein Vorfall ereignet, der erneut die Diskussion über die Sicherheit in der Innenstadt entfacht. Ein 25-jähriger Afghaner wurde als Tatverdächtiger festgenommen, nachdem er gemeinsam mit einem Komplizen einen 16-jährigen Syrer bei einer Auseinandersetzung mit einem Messer verletzt hatte. Der Vorfall ereignete sich am Samstag, dem 5. Oktober, gegen 17.20 Uhr.
Der Jugendliche erlitt oberflächliche Schnittverletzungen und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Trotz der Festnahme des 25-Jährigen bleibt der zweite Tatverdächtige auf der Flucht. Polizeisprecher kündigten an, dass aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details zur Fahndung veröffentlicht werden können. Am Tatort hatten zuvor mehrere jugendliche Migranten an einer körperlichen Auseinandersetzung teilgenommen.
Hintergründe zur Gewaltkriminalität
Dieser Vorfall ist nicht der erste seiner Art im Umfeld des Kröpeliner Tors. Die letzten Monate waren geprägt von gewalttätigen Auseinandersetzungen, an denen überwiegend Jugendliche mit Migrationshintergrund beteiligt waren. Chris Günther, die Vorsitzende der Rostocker CDU, spricht in diesem Zusammenhang von einem besorgniserregenden Problem der Gewaltkriminalität in der Innenstadt.
In Reaktion auf die Vorfälle hat sie eine verstärkte Videoüberwachung gefordert, insbesondere für den Doberaner Platz und die Wallanlagen. Trotz ihrer Argumente hat der Vorschlag jedoch nicht die Zustimmung der Bürgerschaft gefunden, die den Antrag jüngst ablehnte. Günther fordert emphatisch, dass die Gewalttaten nicht zur Normalität werden dürfen und zeigt sich enttäuscht über die Haltung der Stadtverwaltung, die Überwachung als rechtlich nicht gerechtfertigt abgelehnt hat.
"Wir werden es nicht hinnehmen, dass Schießereien, Messerstechereien, Diebstahl und Sexualdelikte, überwiegend verübt durch junge Männer mit Migrationshintergrund, in der Rostocker Innenstadt zur Normalität werden", so die klare Botschaft von Günther. Sie betont die Notwendigkeit einer verstärkten Polizeipräsenz und mehr Personal im Ordnungs- und Sicherheitsdienst, um das Sicherheitsgefühl in der Stadt wiederherzustellen.
Sicherheitslage aus Polizeisicht
Im Gegensatz zu den besorgten Bürgern hebt Rochstocks Polizeichef Achim Segebarth hervor, dass die Stadt insgesamt sicher sei. Bei einer Bürgerschaftssitzung im September bekräftigte er, dass Rostock nicht als Kriminalitätsschwerpunkt betrachtet werden könne und die Mehrheit der Bürgerschaft dem Ausbau der Videoüberwachung skeptisch gegenübersteht. Es ist eine klare Kluft zwischen den Ansichten der Sicherheitsbehörden und den Bürgern, die sich nach mehr Schutz sehnen.
In dieser angespannten Lage bleibt abzuwarten, wie die weiteren Ermittlungen vorankommen und ob die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger nach mehr Sicherheit Gehör finden werden. Die Entwicklungen rund um den Vorfall am Kröpeliner Tor könnten möglicherweise neuerlich Druck auf die politische Ebene ausüben, da die Gesellschaft Sicherheitsbedenken ernst nimmt und Lösungen fordert.
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