Krisenstimmung beim Privatsender-Heurigen: Medien fordern mehr Förderung!

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Am 10.09.2025 versammelten sich 300 Gäste in Wien zum Privatsender-Heurigen, um über die Herausforderungen des österreichischen Privatrundfunks zu diskutieren.

Am 10.09.2025 versammelten sich 300 Gäste in Wien zum Privatsender-Heurigen, um über die Herausforderungen des österreichischen Privatrundfunks zu diskutieren.
Am 10.09.2025 versammelten sich 300 Gäste in Wien zum Privatsender-Heurigen, um über die Herausforderungen des österreichischen Privatrundfunks zu diskutieren.

Krisenstimmung beim Privatsender-Heurigen: Medien fordern mehr Förderung!

Der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) veranstaltete am 10.09.2025 den Privatsender-Heurigen im „Fuhrgassl-Huber“ in Wien. Rund 300 Gäste aus den Bereichen Medien, Politik und Wirtschaft nahmen an der bedeutenden Veranstaltung teil. Hierbei wurde die prekäre wirtschaftliche Situation des Privatrundfunks in Österreich thematisiert.

VÖP-Präsident Mario Frühauf hob die große Bedeutung der österreichischen TV- und Radiosender für die Gesellschaft hervor, die seit 30 Jahren besteht. Er wies auf die stagnierenden Werbeumsätze hin und betonte die wachsende Konkurrenz durch Online-Plattformen, während die Kosten für Veranstalter immer weiter steigen.

Forderungen an die Politik

Frühauf forderte eine Erhöhung der Medienförderung, insbesondere für den privaten Rundfunk, und appellierte an die Politik, die richtigen Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Marktes zu schaffen. Er betonte ferner die Notwendigkeit der Kooperation zwischen dem ORF und privaten Medien und forderte gesetzliche Garantien für die Auffindbarkeit österreichischer Rundfunkinhalte.

Zu den Anwesenden zählten auch Politiker:innen wie Bundesministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP), sowie Vertreter:innen von Regulierungsbehörden wie KommAustria und RTR. In diesem Kontext ist es wichtig zu erwähnen, dass die Medienförderungen in Österreich sowohl formelle als auch informelle Formen annehmen, die klassische Medien unterstützen. Dazu gehören unter anderem die Privatrundfunkförderung, Presseförderung, und die Digitaltransformationsförderung, die seit 2022 besteht und jährlich 20 Millionen Euro für klassische Medienunternehmen bereitstellt.

Medienlandschaft im Wandel

In Deutschland hat sich seit den 1980er Jahren ein duales System des Rundfunks etabliert, welches sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Rundfunkanbieter umfasst. Der erste private Fernsehsender, Sat.1, startete 1984. Private Sender haben keinen festgeschriebenen Programmauftrag und finanzieren sich überwiegend durch Werbung, während öffentlich-rechtliche Sender gesetzlich verpflichtet sind, die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Diese Unterschiede zwischen privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich die privaten Anbieter in Österreich und Deutschland gegenübersehen.

Die eher wirtschaftlich angespannte Lage und die stagnierenden Sellungszahlen stehen im Gegensatz zu den staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Medienbranche. Unter anderem wurden im Jahr 2024 insgesamt 20 Millionen Euro für die Qualitätsjournalismusförderung bereitgestellt. Für die kommenden Jahre sind weitere Förderungen von insgesamt 30 Millionen Euro für ein „Meine-Zeitung-Abo“ und 25 Millionen Euro für eine Vertriebsförderung geplant.

Abschließend wurde auf der Veranstaltung klar, dass die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Medienakteuren notwendig ist, um eine zukunftsorientierte Medienlandschaft in Österreich zu schaffen. Die steigenden Anforderungen im digitalen Zeitalter erfordern einen gemeinsamen Ansatz, um die Wettbewerbsfähigkeit aller Medienanbieter zu sichern.

Für weitere Informationen über die aktuelle Situation der Medienbranche und im Hinblick auf die Medienförderungen können Interessierte die Berichterstattung auf Leadersnet, Bpb und Die Medien nachlesen.