In einem bewegenden Akt der Erinnerung und des Engagements hat Dogus Albayrak, der Bruder der tragisch verstorbenen Tugce Albayrak, einen Verein gegründet, der sich der Gewaltprävention widmet. Der 10. Jahrestag von Tugces Tod, der durch einen brutalen Angriff auf einem Parkplatz in Offenbach ausgelöst wurde, steht bevor. Die 22-Jährige wurde 2014 nach einem Streit von einem 18-Jährigen so heftig geschlagen, dass sie ins Koma fiel und zwei Wochen später starb. Ihr Bruder hat sich entschlossen, das Andenken seiner Schwester in eine positive Richtung zu lenken und setzt sich für ein friedliches Miteinander ein.
„Wir wollen Tugces Andenken bewahren und die gesellschaftlichen Probleme ansprechen, die ihr Fall aufgezeigt hat“, erklärte Dogus Albayrak. Der Verein fördert Zivilcourage, Empathie und die universellen Menschenrechte, die in einer zunehmend gewalttätigen Welt von zentraler Bedeutung sind. Tugce selbst war ein Beispiel für diese Werte, als sie in der Tatnacht zwei belästigte Mädchen unterstützte. Ihr tragischer Tod hat den Verein dazu inspiriert, gegen Gewalt an Frauen aktiv zu werden und eine Plattform für Diskussionen und Workshops zu bieten.
Engagement für die Zukunft
Der Tugce-Albayrak-Verein hat bereits eine neue Zentrale in Frankfurt eröffnet, wo künftig Lesungen und Ausstellungen stattfinden sollen. Neben Theater-Workshops für Kinder und Jugendliche wird auch ein jährlicher Spendenlauf organisiert. Dogus Albayrak betont, dass der Verein nicht nur lokal, sondern auch international wirken möchte, um Tugces Vermächtnis weiterzutragen. „Wir haben uns entschieden, Tugces Verlust in etwas Positives zu verwandeln“, sagt er und hebt hervor, dass Rache nicht der Weg sein kann, um aus der Spirale der Gewalt auszubrechen.
Die brutale Tat hat nicht nur Tugces Leben, sondern auch das ihrer Familie und der Gesellschaft nachhaltig geprägt. Der Täter wurde zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt und 2017 in sein Heimatland Serbien abgeschoben. Tugce Albayrak ist mittlerweile zu einer Symbolfigur für Zivilcourage geworden, und ihr Fall hat heftige Debatten über Gewalt und gesellschaftliche Verantwortung ausgelöst.
