In Münchhausen herrscht nach langwierigen Verhandlungen zwischen der Gemeinde und der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Battenfeld endlich Klarheit hinsichtlich der Trägerschaft der Kindertagesstätte Oberasphe. Am 10. Oktober traf man sich zu einer Sondersitzung im Bürgerhaus, um eine Einigung zu erzielen, die vor allem Planungssicherheit für die kommenden zwei Jahre gewährleisten soll.
Bürgermeister Holger Siemon erklärte, dass er eine zügige Lösung vor der Sommerpause angestrebt hatte. Dennoch zeigte er Verständnis für die Komplexität der Verhandlungen, unterstrich aber, dass die Kirche an bestehende Beschlüsse gebunden sei. „Die Verhandlungen waren schwierig, aber letztendlich haben wir einen Kompromiss gefunden“, so Siemon.
Verlängerung der Trägerschaft bis 2026
Der neue Vertrag umfasst eine Rücknahme der Kündigung des bestehenden Vertrags, der bis zum 31. Dezember 2024 laufen sollte. Der bestehende Vertrag von 2012 wird durch einen Ergänzungsvertrag ergänzt, der die Trägerschaft bis Ende 2026 sichert. Die Kirche wird sich in dieser Zeit mit einem festen Betrag von 17.500 Euro an den Betriebskosten der Einrichtung beteiligen. Was darüber hinaus erfolgen könnte, bleibt jedoch ungewiss.
Florian Koch von der SPD äußerte, dass seine Fraktion von der Gesprächsführung der Kirchenvertreter überrascht war, sah jedoch die positive Seite in der erzielten Einigung, da man Zeit gewonnen hat. Wolfgang Henseling von der CDU ergänzte, dass es nicht nur um die Kirchenfinanzen gehen könne. Auch die Gemeinde sei in der Verantwortung, die zukünftigen Schulden zu betrachten, die durch die aktuellen Entscheidungen entstehen.
Die Debatte über die Qualität der Kinderbetreuung ist damit jedoch nicht beendet. Henseling warnte davor, die steigenden Defizite in der Kinderbetreuung zu vernachlässigen, die das Budget der Gemeinde erheblich belasten werden.
Zukunft der Kita bereits 2025 diskutieren
Lena Siemon Marques von der Unabhängigen Grünen Liste (UGL) betonte, wie wichtig die gewonnenen zwei Jahre an Planungssicherheit sind. Sie schlug vor, die nähere Zukunft der Kita schon 2025 zu diskutieren, bevor es zu kommunalen Wahlen im Jahr 2026 kommt. “Es wäre klug, solche Themen im Vorfeld zu erörtern, um keinen Zeitdruck zu erzeugen”, erklärte sie.
Der Beschluss über den Zusatzvertrag wurde einstimmig, bis auf eine Enthaltung aus der SPD-Fraktion, gefasst. Bürgermeister Siemon lobte die Arbeit der in der Gemeinde aktiven Träger und versicherte, dass für jedes Kind unabhängig vom Kindergarten eine gute Betreuung gewährleistet sei.
Diese Entwicklungen sind für die Gemeinde Münchhausen von erheblicher Bedeutung, da die Einrichtung eine zentrale Rolle in der Betreuung junger Familien spielt. Die Verhandlungen haben gezeigt, dass trotz großer finanzieller und organisatorischer Hürden ein Konsens gefunden werden kann, um allseits akzeptable Lösungen zu fördern.
Das Thema bleibt jedoch brisant, und auch wenn eine temporäre Lösung gefunden wurde, ist es klar, dass die Verantwortlichen in der Gemeinde und der Kirche weiterhin gefordert sind, um künftig geeignete Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Kinderbetreuung zu schaffen. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.op-marburg.de.