Main-Kinzig-Kreis

Heldentaten im Freibad: Schüler retten Leben – Mutige Taten geehrt!

Bruchköbel/Gelnhausen. In einer Welt, in der das Schwimmen bei sommerlichen Temperaturen für viele eine willkommene Freizeitbeschäftigung darstellt, erinnert ein Vorfall im Bruchköbeler Freibad daran, dass solche entspannenden Momente auch schnell lebensbedrohlich werden können. Dank des mutigen Eingreifens von Leopold Thiel, einem 14-Jährigen, blieb ein schreckliches Schicksal einem achtjährigen Jungen erspart. Auch Leonard Schubert, 13 Jahre alt, zeigte während eines Familienurlaubs in Südfrankreich außergewöhnlichen Mut, als er einen weiteren Ertrinkenden rettete.

Die beiden jungen Lebensretter wurden kürzlich von Landrat Thorsten Stolz ausgezeichnet. Er würdigte ihre Taten im Beisein von Eltern und Großeltern sowie Bruchköbels Erstem Stadtrat Oliver Blum. „Ihr habt Verantwortung gezeigt und nicht weggeschaut, sondern mit Mut, Zivilcourage und Hilfsbereitschaft gehandelt“, lobte Stolz die beiden Schüler. Diese Belobigung wurde im Rahmen einer kleinen Feier im Main-Kinzig-Forum überreicht, in der Familienangehörige die beeindruckende Leistung ihrer Kinder hautnah miterleben konnten.

Helden in der Not: Jugendliche retten Leben

Die bemerkenswerte Rettung im Freibad ereignete sich, als Leopold mit Freunden am Nichtschwimmerbecken unterwegs war. Er bemerkte einen Jungen, der regungslos am Boden des Beckens trieb. Nach kurzen Zweifel, ob der Junge taucht, wurde schnell klar, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten war. Leopold handelte sofort, holte den Bewusstlosen aus dem Wasser und brachte ihn zu den Bademeistern, wo er erfolgreich reanimiert wurde. Das schnelle Handeln von Leopold hat einem Kind das Leben gerettet und verhindert, dass die Situation schwerwiegende Folgen hatte.

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Ähnlich dramatisch war die Rettung von Leonard Schubert. Im August 2023 befand sich der Schüler zusammen mit seiner Großmutter in einem Pool in Südfrankreich, als ihr Lebenspartner untertauchte und nicht mehr auftauchte. Leonard erkannte sofort die Gefahr und tauchte ohne zu zögern hinterher. Aufgrund einer neurologischen Erkrankung war der Lebenspartner seiner Großmutter nicht in der Lage, sich selbst zu helfen. Leonard gelang es, ihn zu packen und sicher aus dem Wasser zu ziehen, wodurch er ein weiteres Leben rettete.

Landrat Stolz betonte die Bedeutung solcher Taten und wies auf die hohe Zahl von Ertrinkungsunfällen in Deutschland hin. Laut der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ertranken im Jahr 2023 bereits 378 Menschen, verglichen mit 355 im Jahr 2022. Die meisten Unfälle ereignen sich während der Sommermonate und sind oft das Resultat von Unkenntnis über die eigenen Schwimmfähigkeiten, einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten oder der Unterschätzung von Gefahren im Wasser. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig Aufklärung und Schwimmausbildung sind, um solche tragischen Unfälle zu verhindern.

In Hessen wird die Anerkennung von Menschen, die in Notfällen handeln, nicht inflationsartig vergeben. Der Landrat erklärte, dass die Urkunden für lebensrettende Taten einen hohen Wert haben und nur in besonderen Fällen verliehen werden. 2022 wurden 16 Rettungsmedaillen verliehen sowie 26 Urkunden für das gefährdungsfreie Eingreifen anderer. Der Hessische Ministerpräsident kann solche Belobigungen erteilen, um mutigen Bürgern Respekt und Anerkennung entgegenzubringen, sobald sie ohne Gefahr für das eigene Leben handeln.

Die Auszeichnungen, die Leopold Thiel und Leonard Schubert erhielten, sind nicht nur eine Würdigung ihrer Tapferkeit, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft, die Bedeutung des Schwimmens und der Zivilcourage zu schätzen. Oliver Blum, Erster Stadtrat von Bruchköbel, hob hervor, wie essenziell es sei, Kinder zu verantwortungsvollem Handeln und Schwimmen zu erziehen. „Wir müssen sicherstellen, dass Kinder die notwendigen Fähigkeiten erlernen, um sich und andere zu schützen“, betonte er.

Ein solches Ereignis erinnert uns daran, dass durch schnelles Handeln viele tragische Geschichten ein positives Ende nehmen können. Die Heldentaten dieser beiden Jugendlichen sind ein Beispiel dafür, dass auch junge Menschen in kritischen Momenten die Fähigkeit haben, mutig zu handeln und Leben zu retten. Solche Geschichten sollten nicht nur gewürdigt, sondern auch als Ansporn für andere gesehen werden, in Notfällen zu helfen und sich nicht von Angst oder Unwissenheit zurückhalten zu lassen.

Landrat Thorsten Stolz (rechts) überreicht Leopold Thiel (Zweiter von links) und Leonard Schubert (Zweiter von rechts) eine Öffentliche Belobigung für ihr mutiges Handeln.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Bruchköbel, Deutschland
Quelle
gnz.de

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