Görlitz. Eine echte Reisetragödie ereignete sich auf der Odeg-Linie RB65, wo eine Passagierin, Andrea Petzold, ihre vierstündige Fahrt von Cottbus nach Niesky als „Horrortrip“ bezeichnete. Diese unglückliche Reise fand an einem Donnerstagabend Anfang Oktober statt, als der Zug nicht nur überfüllt, sondern auch mit ekelhaft stickiger Luft gefüllt war. Petzold stellte die berechtigte Frage: „Warum werden nicht zusätzliche Wagen angehängt, wenn man weiß, dass Ferien sind und viele Passagiere unterwegs sind?“
Die Odeg stellte sich jedoch als weniger hilfsbereit dar und wies die Überfüllung zurück, da kein Passagier zurückgelassen wurde. Doch es wurde schnell klar, dass der Abend alles andere als reibungslos verlief. Nach dem Einstieg um 17.04 Uhr musste der Zug aufgrund von Verspätungen eines Gegenzugs in Schleife halten. Diese Kette von Verzögerungen wurde durch eine Weichenstörung in Hähnichen verursacht, was das Warten auf den Gegenzug unabdingbar machte und schließlich zu Verspätungen von bis zu 64 Minuten führte. Für Petzold endete das Ganze in einer verpassten Verbindung zur Buslinie 60 nach Niesky.
Ein Taxi statt Bus
Verzweifelt entschloss sich Petzold, die Reise mit einem Taxi fortzusetzen, nachdem sie den Anschluss verpasst hatte. Doch als sie von der Zugbegleiterin 50 Euro für die Taxifahrt forderte, erfuhr sie, dass sie vorstrecken müsste. Weihend schilderte sie: „Wer hat denn so viel Geld? Ich jedenfalls nicht.“ Laut Odeg waren die Zahlungen im Zug nicht gerechtfertigt, da Rauchgastrechte existieren, die Entschädigungen regeln. Petzolds frustrierende Rückreise über Görlitz scheiterte erneut, als auch der letzte Zug Verspätung hatte und sie erst gegen 21.15 Uhr zu Hause war.
Ein kleiner Lichtblick: Da ihre Reise über 120 Minuten Verspätung hatte, gibt es möglicherweise eine Rückerstattung für die Ticketkosten. Formulare dafür gibt es sowohl im Zug als auch online. Trotz des Chaos und den unzumutbaren Bedingungen appelliert die Odeg an die Fahrgäste, ruhig zu bleiben und ihre Rechte zu kennen.