Die Hamburger Bürgerschaftswahl zeigt einen klaren Sieg der SPD, die trotz eines Rückgangs auf 33,6 bis 34,2 Prozent weiterhin die stärkste Kraft im Stadtstaat bleibt. Nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF, die am Abend veröffentlicht wurden, konnte der SPD-Spitzenkandidat und Bürgermeister Peter Tschentscher sein Ziel erreichen und erklärte, man habe die Schlechtgelaunten aus der rechten Ecke in Hamburg abhalten können. Das war ein wesentlicher Punkt, besonders nach der Wahlniederlage der SPD auf Bundesebene nur eine Woche zuvor, wie Tagesschau berichtete.
Die CDU feierte bei dieser Wahl ebenfalls Erfolge und steigerte ihren Stimmenanteil auf rund 19,2 bis 19,8 Prozent, was sie hinter der SPD und vor den Grünen auf den zweiten Platz bringt. Die Grünen, die zuvor mit 24,2 Prozent ein Rekordergebnis erzielten, müssen sich nun mit 18,5 bis 18,9 Prozent begnügen, was die Spitzenkandidatin Katharina Fegebank enttäuschte. Die Linke hingegen avanciert erstmalig zu einer zweistelligen Kraft mit 11,2 bis 11,3 Prozent, während die AfD auf 7,5 bis 7,7 Prozent steigt. Laut Vienna.at bleibt die FDP klar unter der Fünf-Prozent-Marke und scheitert somit erneut an der Bürgerschaftswahl.
Regierungsbildung und Ausblick
Tschentscher betont, dass er vorrangig Gespräche mit den Grünen führen möchte, bleibt aber offen für die CDU. Bei den Bürgern scheint eine Fortführung der rot-grünen Koalition favorisiert, da laut Umfragen 58 Prozent eine solche Regierung als gute Lösung ansehen. Während die Mehrheit der Hamburger gegen eine Koalition aus SPD und CDU ist, spricht CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering davon, dass eine Regierung dieses Typs stabilere politische Veränderungen bringen könnte. Die Stimmung in der Stadt zeigt weniger Begeisterung für Wechsel, und insgesamt liegt die Wahlbeteiligung mit etwa 67 bis 68 Prozent über der von 2020.
Die Ergebnisse der Wahl haben auch bundespolitische Auswirkungen, da die SPD in Hamburg ihren Kurs trotz der Niederlage in Berlin bestätigt. Die zwei größten Parteien kämpfen zudem darum, die politische Agenda in ihrer Stadt prägend zu beeinflussen. Die künftigen Koalitionsgespräche könnten entscheidend dafür sein, ob die SPD und Grünen weiterhin die Geschicke Hamburgs leiten oder ob sich ein neues Bündnis unter Einbeziehung der CDU formiert.
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