Wo ist sie hin? Die Frage beschäftigt die Fans des FC Ruderting seit über einem Monat! Franziska Höllrigl, die gefeierte Kapitänin und Torjägerin, die in den letzten Jahren die bayerischen Amateur-Fußballplätze erobert hat, war plötzlich nicht mehr in den Spielberichten zu finden. Von einem Spieltag auf den anderen: Kein Tor, keine Vorlage, kein Auftritt mehr. Doch jetzt gibt es die Auflösung! Die 28-Jährige hat geheiratet und trägt nun den Nachnamen Schwaiberger. „Ja, weil wir am 2. Oktober geheiratet haben“, verrät sie strahlend.
Die beeindruckende Bilanz von 251 Tor-Beteiligungen (154 Tore/97 Vorlagen) in 221 Partien spricht für sich. Höllrigl, die nun Schwaiberger heißt, ist nicht nur eine herausragende Spielerin, sondern auch die Frau eines Sponsors! Ihr Ehemann Simon gehört zur bekannten Supermarkt-Dynastie Schwaiberger und unterstützt das Team mit Trikots. Die Rudertingerinnen haben sich in den letzten Jahren als ernstzunehmender Gegner etabliert und den einstigen Regionalligisten SV Frauenbiburg hinter sich gelassen. „Ehrlich gesagt macht mir Tore auflegen für meine Teamkolleginnen noch mehr Freude, als selbst zu treffen“, sagt die talentierte Spielerin, die in ihrer Jugend schon die Jungs auf dem Schulhof schwindelig spielte.
Ein besonderes Comeback
Nach ihrer Hochzeit scheint Schwaiberger wieder in Topform zu sein! In ihrem letzten Spiel gegen ihren Ex-Klub Frauenbiburg erzielte sie gleich vier Tore. „Das ist für mich nichts Außergewöhnliches, weil ich dort aktuell praktisch keine Spielerin mehr kenne“, erklärt sie bescheiden. Mit 14 Saisontreffern aus 10 Partien führt sie die Torschützenliste der Bayernliga an. Doch hat die Ehe ihren Einfluss auf ihre Leistung? „Ganz im Gegenteil – nach dem Ja-Wort hab’ ich ein paar Spiele überhaupt nicht getroffen“, lacht sie.
Das bevorstehende Spitzenspiel gegen die Spvgg Greuther Fürth, die mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze steht, hat für Schwaiberger eine besondere Bedeutung. Ihr legendäres Tor gegen Fürth im ersten Bayernliga-Match der Rudertinger Geschichte ist noch immer in aller Munde. „Gegen Fürth genügt mir schon ein Blick auf die Tabelle als Top-Motivation“, sagt sie. Ein Sieg könnte die Rudertingerinnen an die Spitze katapultieren und die Chance auf die Regionalliga eröffnen. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, würden wir das sicher mitnehmen“, so die ehrgeizige Spielerin. Die offizielle Namensänderung wird in der Winterpause vollzogen, und die „Vermisstensuche“ um Franziska Höllrigl wird dann endgültig beendet sein.